„Blah, blah, blah“: So reagiert Greta Thunberg auf Klimagipfel
Der UN-Klimagipfel in Glasgow endete am Samstagabend mit einer Abschlusserklärung – und löste teils emotionale Reaktionen aus. Die Ergebnisse werden unterschiedlich bewertet. Klimaaktivistin Greta Thunberg (18) fand nach Gipfel-Ende deutliche Worte.
Am Ende gab es Wut und Tränen der Enttäuschung, aber auch lauten Jubel: Nach zwei Wochen harter Verhandlungen hat die UN-Klimakonferenz in Schottland die Staaten der Welt erstmals dazu aufgefordert, den Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohleverbrennung einzuleiten.
Der am Samstagabend von rund 200 Staaten gebilligte „Klimapakt von Glasgow“ fordert zudem, „ineffiziente“ Subventionen für Öl, Gas und Kohle zu streichen. Die Formulierung wurde allerdings in letzter Minute auf Druck von China und Indien abgeschwächt. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) lobte den Deal dennoch als „historisch“.
Greta Thunberg zu UN-Klimagipfel: „Blah, blah, blah“
Klimaaktivistin Greta Thunberg zog hingegen eine vernichtende Bilanz. „Die COP26 ist vorbei. Hier ist eine kurze Zusammenfassung: Blah, blah, blah“, twitterte die Schwedin. „Wandel kommt nicht von da drinnen“, sagte sie außerhalb des Konferenzgeländes am Montag vor Demonstrant:innen. Den teilnehmenden Politiker:innen warf sie vor, nur so zu tun, als läge ihnen etwas an der Zukunft junger Menschen oder dem Schicksal von bereits heute vom Klimawandel Betroffenen. Das seien keine Führungsqualitäten, so Thunberg weiter. „So sieht Führung aus“, rief sie und deutete auf die versammelten Aktivisten.
Auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, äußerte sich ernüchtert über den Ausgang. „Es ist ein wichtiger Schritt, aber es ist nicht genug. Es ist Zeit, in den Notfallmodus zu gehen“, schrieb Guterres auf Twitter.
COP26-Präsident wird am Gipfel-Ende emotional
Die Mammutkonferenz mit etwa 40.000 Teilnehmer:innen sollte eigentlich schon am Freitag enden, wurde aber wegen stundenlanger Debatten bis in die späten Stunden des Samstags verlängert. Für ein emotionales Ende sorgte auch der Präsident der COP26 auf der abschließenden Pressekonferenz: Als sich mehrere Staaten kurz vor der Schlussabstimmung bitterlich über die abgeschwächten Formulierungen beschwerten, kämpfte der Brite Alok Sharma mit den Tränen.
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„Ich bitte um Verzeihung für die Art, wie das gelaufen ist. Und es tut mir sehr leid“, sagte der Gastgeber. Er fügte an: „Es ist auch von elementarer Bedeutung, dass wir dieses Paket schützen.“ Darauf versagte ihm die Stimme und er senkte den Blick. Die Delegierten halfen ihm mit langem Applaus über den emotionalen Moment hinweg. (alp/dpa)