Mammografie
  • Medizinisches Personal untersucht mit einer Mammografie die Brust einer Frau auf Brustkrebs (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Brustkrebs-Vorsorge: Das ändert sich für Millionen Frauen in Deutschland

Ab dem 50. Geburtstag bekommen Frauen alle zwei Jahre eine Einladung zur Mammographie. Einige haben Angst vor der Brustkrebsvorsorge, für andere ist sie eine Routine, die ihnen Sicherheit schenkt. Fest steht: Je früher ein Tumor in der Brust erkannt wird, desto besser sind die Überlebenschancen. Bald sollen auch ältere Frauen einen Anspruch auf die Mammographie haben.

Künftig sollen auch Frauen im Alter zwischen 70 und 75 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf ein Mammographie-Screening zur Brustkrebsvorsorge haben. Die Altersgrenze solle nach oben ausgeweitet werden, sagte eine Sprecherin des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Dieser Ausschuss ist das oberste Beschlussgremium der Ärzteschaft. Zuerst hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe darüber berichtet.

Brustkrebs: Häufigste Krebserkrankung bei Frauen

Mit zuletzt um die 70.000 Neuerkrankungen jährlich in Deutschland ist Brustkrebs (Mammakarzinom) die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Im Jahr 2019 nahmen 5,7 Millionen Frauen an dem Screeningprogramm teil, es wurden 17.500 Tumore entdeckt.

Voraussichtlich ab Sommer 2024 seien zusätzlich 2,5 Millionen Frauen anspruchsberechtigt, sagte Ärztin und G-BA-Mitglied Monika Lelgemann den Funke-Zeitungen. Voraussetzung sei, dass bis dahin die noch fehlende Rechtsverordnung des Bundesministeriums für Umwelt nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz mit der strahlenschutzrechtlichen Genehmigung vorliege.

Brustkrebs-Vorsorge auch für ältere Frauen

Die Röntgenuntersuchungen der Brust werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Bislang haben nur 50- bis 69-Jährige Anspruch auf das Screening – alle 2 Jahre. Der Beschluss, dass künftig auch 70- bis 75-Jährige die Mammographie bezahlt bekommen sollen, will der G-BA der Sprecherin zufolge voraussichtlich am 21. September in einer öffentlichen Sitzung treffen.

Doch eine solche Umstellung ist komplex: Ziel ist, dass die Frauen angeschrieben und eingeladen werden. Vorher können Frauen der entsprechenden Altersgruppe selbst einen Termin einfordern. „Ein solcher Termin ist frühestens 22 Monate nach der letzten Mammographie und nach Start der Übergangszeit am 1. Juli 2024 möglich”, erläuterte die G-BA-Sprecherin.

Das könnte Sie auch interessieren: Brustkrebs-Experte im Interview: Dem Tumor geht es an die Gene

Erwägt wird auch, dass künftig auch jüngere Frauen einen Anspruch auf eine Mammographie bekommen sollen. Das gelte dann für die Altersgruppe der 45- bis 49-Jährigen. Wichtig bei den Bewertungen ist beispielsweise auch, ob der Nutzen dem Strahlenrisiko überwiegt. Über eine Ausdehnung der Altersgrenze nach unten werde daher erst später entschieden. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp