„Es nervt irgendwie“: CDU-Mann beschwert sich über Gleichstellung
Empörung im Netz: Frauen sind im Bundestag in der Minderheit, daran hat auch die Wahl am vergangenen Sonntag kaum etwas geändert. „Tagesschau.de“ veröffentlichte am Samstag einen Artikel zur Frage, wie in Zukunft mehr Frauen ins Parlament gelangen könnten. Der niedersächsische CDU-Politiker Maik Beermann aus Nienburg/ Weser gab zu dem Thema einen Kommentar im Netz ab, der ihm selbst aus der eigenen Partei ordentlich Kritik einbrachte.
In dem „Tagesschau.de“-Artikel äußern verschiedene Politikerinnen wie Claudia Roth (Grüne), Gyde Jensen (FDP) oder die neue Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Franziska Hoppermann ihre Ideen, wie mehr Frauen ins Parlament geholt werden könnten. CDU-Mann Maik Beermann kommentierte den Artikel auf Twitter mit: „Es nervt irgendwie.“
CDU-Mann aus Niedersachsen von Gleichstellung genervt
Weiter schreibt Beermann: „Mehr Frauen hier, mehr Frauen in Vorstände, paritätisch besetzte Kabinette, mehr Frauen in Aufsichtsträte usw. Ich frage mich, ob Frauen das überhaupt selbst wollen oder alles mediengemacht ist.“ Zudem habe man derzeit wirklich andere Herausforderungen.
Anti-Frauen-Kommentar: Gegenwind aus der eigenen Partei
Mit seinem Kommentar tut sich Beermann offensichtlich keinen Gefallen. Sogar aus der eigenen Partei erntet er Kritik. „Und wie das nervt, dass wir 2021 überhaupt noch über die Umsetzung von Gleichstellung und Diversität reden müssen“, antwortet Schleswig-Holsteins CDU-Bildungsministerin Karin Prien. „Herzlichen Glückwunsch, dem Gewinner des Mansplaining Award der Woche“, schreibt der Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Hansjörg Schmidt.
Er verlor sein Mandat an eine SPD-Frau
Kurz nachdem Beermann von allen Seiten Kritik abbekommt, verschwindet sein Beitrag von plötzlich ohne jede Erklärung. „Tweet gelöscht, Thema erledigt“, spottet eine Nutzerin. Obendrein muss sich Beermann nun noch Vorwürfe einer gekränkten Eitelkeit anhören, denn bei der Bundestagswahl verlor er sein Mandat an SPD-Konkurrentin Marja-Liisa Völlers.
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Wenig später schreibt Beermann unter den Kommentar von Johanna Wenckebach, Arbeitsrechtlerin am Hugo-Sinzheimer-Institut: „Sorry für den Tweet… er sollte definitiv nicht frauenfeindlich sein. Es war nicht meine Absicht, dass dieser Eindruck entsteht .“