Ehepaar aus Ostsee-Ort spendete Wagenknecht-Partei 5 Mio. Euro!
Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) ist der wohl größte Gewinner der jüngsten Landtagswahlen in Ostdeutschland. Die Partei hat insgesamt nur 750 Mitglieder und finanziert sich bisher aus einer Handvoll Großspenden. Das provoziert die Frage: Woher kommt das Geld? Aus Russland? Aus dem ehemaligen Vermögen der DDR-Staatspartei SED? Eine ZDF-Dokumentation gibt nun zumindest teilweise Antworten.
Es war eine der größten Einzelspenden in der Geschichte der Bundesrepublik: Das Ehepaar Lotte Salingré und Thomas Stanger, wohnhaft in der Nähe des Ostseebadeorts Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) haben mehr als fünf Millionen Euro an die Wagenknecht-Partei gespendet. Woher das Geld kam, war lange unklar.
Das Geld kommt aus einem fränkischen Unternehmen
Nun äußern sich die beiden erstmals zu ihren Beweggründen und zur Herkunft des Geldes. „Ja, es ist tatsächlich in Deutschland verdient, in Deutschland versteuert“, sagt Thomas Stanger in der neuen ZDF-Dokuserie „Inside Bündnis Wagenknecht“ (Ausstrahlung: Dienstag, 15. Oktober 20.15 Uhr). „Meine Bank hat eine Bescheinigung schicken müssen, dass sie weiß, wo das Geld herkommt, dass das legal ist.“
Wie T-Online und der „Spiegel“ berichten, hat Stanger das Geld als Gesellschafter der Firma MA Lighting Technology GmbH im fränkischen Waldbüttelbrunn verdient, einem Unternehmen, das Technik für Events und Konzerte vertreibt. BSW-Schatzmeister Ralph Suikat sagte dem ZDF, Stanger sei Gesellschafter „eines recht gut laufenden Unternehmens“, das über viele Jahre zweistellige Millionenbeträge abgeworfen habe. Wenn man nur die vergangenen fünf, sechs Jahre nehme, „dürfte der Herr Stanger dort sicher etwa zehn Millionen Euro nach Steuern an Dividenden bekommen haben“.
Laut Stanger hätten seine Frau und er im November 2023 eine E-Mail an Sahra Wagenknecht geschrieben und darin Spenden über insgesamt 40.000 Euro angekündigt. „Wir können auch noch mehr schicken“, schrieben sie dazu. Sie baten um Kontaktaufnahme. Es meldete sich Suikat gemeldet und wissen wollen: „War das ernst gemeint mit der Million?“
Motiv für die Spende: Frieden mit Russland
Aber warum erwärmt sich ein Unternehmens-Ehepaar für die ehemalige Kommunistin Wagenknecht? Salingré sagt in der Doku, Wagenknecht sei ihr relativ früh mit ihrem „Manifest für den Frieden“ aufgefallen. Darüber habe sie sich sehr gefreut: „Endlich mal eine klare, starke Stimme für Frieden und Verhandlungen.“ Stanger erklärt, der große Bruch sei gewesen, dass sich auch die Linke „nach der sogenannten Zeitenwende“ für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen habe: „Es gab ja keine Partei außer der AfD, die gesagt hätte: Nee, machen wir nicht.“
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Bedingungen seien mit den Spenden an Wagenknechts Partei nicht verbunden gewesen, beteuert das Ehepaar. Sie strebten auch kein Ämter in der Partei an. Mitglieder sind sie trotzdem – und gehören damit einem vergleichsweise kleinen Kreis an.