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  • Keine rosigen Aussichten: Die Deutschen müssen dringend mehr Energie sparen.
  • Foto: imago/Westend61

Dringender Appell: „Die Menschen müssen noch viel mehr Energie sparen“

Das können wir alle noch besser. Und das müssen wir auch – sonst werden wir im Winter eiskalt erwischt. Die Menschen in Deutschland müssen aus Sicht der Bundesnetzagentur deutlich mehr Energie sparen, um einen Gasmangel im Winter abzuwenden. Und Heizlüfter sind da wirklich keine gute Idee.

Behördenchef Klaus Müller ist voll im Bilde. Und er erklärte gerade, dass die Reduktion der Gaslieferungen aus Russland auf nur noch 20 Prozent dafür sorgt, dass sich der Mangel nur noch auf zwei Wegen verhindern lasse. „Für diese Szenarien müssen die Verbraucher aber mindestens 20 Prozent einsparen – also viel mehr als bislang“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Die schlechte Nachricht: „In allen anderen Szenarien droht schon im Dezember eine Gasmangellage oder wir weisen am Ende der kommenden Heizperiode niedrige Speicherfüllstände auf.“

Zusätzlich zu Einsparungen müssten auch die Durchleitungen von Gas an Nachbarländer um 20 Prozent reduziert werden, außerdem benötige man 10 bis 15 Gigawattstunden Gas aus anderen Ländern. „Wenn wir nicht kräftig sparen und kein zusätzliches Gas bekommen, haben wir ein Problem“, sagte Müller. Er stellt klar: Private Haushalte sind im Fall einer Gasmangellage nicht vor verordneten Einschränkungen geschützt. Denkbar ist auch, nur noch das Beheizen einzelner Räume zu erlauben.

Im Falle von Gasmangel: Private Haushalte sind nicht vor Einschränkungen geschützt

„Ich will über nichts spekulieren, weil wir diese Diskussionen noch führen“, sagte Müller. „Ich will aber deutlich sagen: Um Arbeitsplätze zu sichern, halte ich Sparmaßnahmen für private Haushalte, solange sie nicht den geschützten, lebensnotwendigen Bereich berühren, für legitim.“

Auch längere Laufzeiten für Atomkraftwerke schloss Müller nicht aus. Es gebe Herausforderungen, die Kohlekraftwerke mit Kohle zu versorgen, und eine besondere Situation in Frankreich, wo man auf deutschen Strom angewiesen sei. „Außerdem sehen wir mit Sorge, dass viele Menschen sich strombetriebene Heizlüfter kaufen“, sagte Müller. „Das ist eine wahnsinnig teure Idee, weil es selbst bei den aktuell astronomisch hohen Gaspreisen noch 50 Prozent teurer ist, mit Strom zu heizen als mit Gas.“

Boom der Heizlüfter ist besorgniserregend

Leider hat sich die Unsinnigkeit von strombetriebenen Heizgeräten nicht herumgesprochen: In einer Umfrage von Verivox gaben zehn Prozent der Befragten an, sich in den vergangenen sechs Monaten eine Elektroheizung gekauft zu haben, also einen Heizlüfter, Heizstrahler oder Radiator. Obendrein planen elf Prozent, dies zu tun – und 19 Prozent denken immerhin darüber nach. Die Umfrage fand übrigens nicht nur unter Gaskunden statt, sondern sie war repräsentativ für die Bevölkerung. Die Zahlen sind hoch, auch weil nur etwa die Hälfte der deutschen Haushalte mit Gas heizt. Ein Viertel tut dies mit Öl und der Rest zum Beispiel mit Fernwärme.

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Der Boom bei den Elektro-Heizungen ist definitiv keine gute Entwicklung. Es gibt Sorgen, dass es zu Stromausfällen wegen Überlastungen im Netz kommen kann. Mobile elektrische Direktheizungen lohnten sich für Räume, die nur kurz und sporadisch erwärmt werden sollen, sagte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. „Für eine ganze Wohnung sollten sie nicht eingesetzt werden.“ (dpa/miri)

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