„Du wirst schon sehen“: Türkischer Journalist in Berlin erneut bedroht
Der regierungskritische türkische Journalist Erk Acarer, der in Berlin im Exil lebt, ist erneut bedroht worden. Nachdem er Anfang Juli von mehreren Männern vor seinem Wohnhaus verletzt wurde, gab es nun wieder einen Angriff auf ihn.
Nach einer erneuten Bedrohung des regierungskritischen türkischen Journalisten Erk Acarer hat die Berliner Polizei die Ermittlungen ausgeweitet. Acarer hatte am Dienstag getwittert, in den Garten seines Wohnhauses sei nachts ein in Papier gewickeltes, gekochtes Ei geworfen worden. Auf dem Zettel stand demnach auf türkisch: „Du wirst schon sehen.“ Der Journalist habe die Gegenstände an die Polizei übergeben, so die Sprecherin.
Acarer wurde vor seinem Haus zusammengeschlagen
Acarer, der im deutschen Exil lebt, wurde nach Angaben der Polizei bereits Anfang Juli in Berlin von mehreren Angreifern im Innenhof seines Wohnhauses im Stadtteil Rudow verletzt. Er erlitt eine Wunde am Kopf und wurde medizinisch behandelt. Zwei Männer hätten den 48-Jährigen geschlagen und getreten, ein dritter Mann habe die Umgebung beobachtet. Als Zeugen aufmerksam wurden, seien die Männer geflohen, hatte die Polizei mitgeteilt. Zahlreiche Journalisten und Politiker hatten sich solidarisch mit Acarer erklärt.
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Am Dienstag hatte der Journalist auch getwittert: „Falls mir irgendwas passieren sollte, sind die AKP-MHP Regierung und deren Drahtzieher Banden und meiner Meinung nach die passive Deutsche Bundesregierung dafür verantwortlich.“ Die AKP ist die Partei des regierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Sie bildet ein Regierungsbündnis mit der ultranationalistischen MHP, ohne die sie im Parlament keine Mehrheit hätte.
Vorwurf: Veröffentlichung von geheimen Informationen
Acarer, der schon länger in Berlin lebt, wurde zusammen mit anderen Journalisten in der Türkei angeklagt. Vorgeworfen wurde ihnen die Veröffentlichung von geheimen Informationen zur staatlichen Sicherheit und zu Geheimdienstaktivitäten.
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Man prüfe nun, ob beide Vorfälle zusammenhängen, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz im Landeskriminalamt ermittelt. (prei/dpa)