• Ursula von der Leyen fand deutliche Worte für das ungarische Homosexuellen-Gesetz. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Pool AP | John Thys

„Eine Schande“: EU plant Schritte gegen Ungarns Homosexuellen-Gesetz

„Dieses ungarische Gesetz ist eine Schande“: Mit deutlichen Worten verurteilt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das Vorgehen der Orban-Regierung gegen Informationen über Homosexualität und Transsexualität – und spricht von Konsequenzen.

Von der Leyen kündigte am Mittwoch ein entschiedenes Vorgehen gegen das umstrittene ungarische Gesetz zur Einschränkung von Informationen über Homosexualität und Transsexualität an. Das Gesetz diskriminiere Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und verstoße gegen fundamentale Werte der Europäischen Union, sagte sie  in Brüssel.

Ungarn könnte Vertragsverletzungsverfahren drohen

Nach Angaben der Kommissionschefin sollen die rechtlichen Bedenken nun in einem Schreiben an die ungarische Regierung näher ausgeführt werden. Dies solle noch vor dem Inkrafttreten der neuen Regeln erfolgen, sagte die Politikerin.

Sollte Ungarn die Bedenken nicht ausräumen können, dürfte die EU-Kommission nach dem Inkrafttreten des Gesetzes ein offizielles Vertragsverletzungsverfahren gegen das Land einleiten. Dieses könnte dann mit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes enden.

Orban-Regierung verbietet Bücher und Filme mit Homosexuellen

Das in der vergangenen Woche vom ungarischen Parlament gebilligte Gesetz sieht unter anderem ein Verbot von Büchern, Filmen und anderen Inhaltsträgern vor, die Kindern und Jugendlichen zugänglich sind und in denen Sexualität dargestellt wird, die von der heterosexuellen abweicht. Darüber hinaus soll Werbung verboten werden, in der Homosexuelle oder Transsexuelle als Teil einer Normalität erscheinen. Das Gesetz gilt als besonderes Anliegen von Ministerpräsident Viktor Orban, dem Kritiker das Schüren von Vorurteilen gegenüber Minderheiten vorwerfen.

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Orban weist die Anschuldigungen zurück. Der Ministerpräsident bestreitet, dass sich das Gesetz gegen Homosexuelle richtet und dass sexuelle Minderheiten in seinem Land diskriminiert werden. Die Aufklärung heranwachsender Kinder gehört aus seiner Sicht ins Elternhaus. „Wir schützen diese Aufgabe der Eltern“, sagte Orban am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. (dpa)

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