Steinmeier, Sauli Niinistö
  • Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Freitag bei seinem finnischen Amtskollegen Sauli Niinistö: Das skandinavische Land will schnellstmöglich in die Nato.
  • Foto: picture alliance / dpa | Bernd von Jutrczenka

Finnland will schnellstmöglich in die Nato

Ihre Neutralität und Bündnisfreiheit hatte für die meisten Finnen jahrzehntelang so etwas wie einen Heiligenstatus. Das ist nun vorbei. Das Land steht wegen des Krieges seines Nachbars Russland in der Ukraine kurz vor einem Aufnahmeantrag in die Nato.

Finnlands Präsident Sauli Niinistö rechnet mit einer „gewaltigen parlamentarischen Mehrheit“ für einen Aufnahmeantrag seines Landes in das westliche Militärbündnis, sagte er kurz vor einem Besuch seines deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier. Der Besuch des Bundespräsidenten am Freitag wollten seine Sprecher als klares Zeichen für eine Unterstützung dieses Schritts verstanden wissen. Der Krieg und seine Folgen seien das zentrale Thema des Besuchs gewesen.

In Umfragen mehr als 60 Prozent für Nato-Beitritt

Mehr als 60 Prozent der Finnen unterstützen laut Umfragen mittlerweile einen Nato-Beitritt ihres Landes. Das erste Mal überhaupt. Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Finnland ebenso wie Schweden bereits signalisiert, dass ein entsprechender Antrag schnell und positiv beschieden würde. Der Antrag im Parlament von Helsinki soll bereits unmittelbar nach Ostern beraten werden.


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Finnland hat eine 1600 Kilometer lange Grenze mit dem größten Land der Erde. Der letzte Krieg zwischen den beiden Nachbarn war der „Winterkrieg“ 1939/40, den Stalins Armeen krachend verloren.

Russland sieht „keine existenzielle Bedrohung“

Überraschend: Für Russland scheint ein Nato-Beitritt Finnlands plötzlich kein großes Problem mehr zu sein. Dabei war die Nato-Osterweiterung eine zentrale Begründung für den Ukraine-Krieg. Zumindest machte nun Kreml-Sprecher Dmitri Peskow deutlich, dass ein Nato-Beitritt des skandinavischen Landes keine „existenzielle Bedrohung“ Russlands darstellen würde.

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Der Kreml hatte zuletzt immer wieder erklärt, seine Atomwaffen nur im Fall einer „existenziellen Bedrohung“ Russlands einsetzen zu wollen. Peskow: „Wir werden die Situation neu ausbalancieren und unsere westliche Flanke stärker schützen müssen“.

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