„Friedenenskundgebung“ von Sahra Wagenknecht: Margot Käßmann sagt ab
Theologin Margot Käßmann erteilt Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht eine Demo-Absage: Aus Sorge vor einem gemeinsamen Aufmarsch mit Rechtsextremen will Käßmann bei Wagenknechts geplanter „Friedenskundgebung“ am Samstag nicht mit teilnehmen. Die Politikerin verliert damit eine wichtige Unterstützerin.
Käßmann kritisierte, dass es es keine ausreichende Abgrenzung von „nationalistischen und menschenfeindlichen Personen“ gebe. Sie wolle somit nicht an der Kundgebung zum umstrittenen „Manifest für den Frieden“ am Samstag in Berlin teilnehmen. Käßmann begründete ihre Absage am Dienstag mit einer fehlenden Abgrenzung der Publizistin und Feministin Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht nach rechts.
In einer gemeinsamen Erklärung Käßmanns und des Bundessprechers der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Jürgen Grässlin, der das Manifest ebenfalls unterzeichnete, heißt es: Wer sich für Frieden einsetze, müsse sich klar von nationalistischen und menschenfeindlichen Personen und Gruppen abgrenzen. Und weiter: „Dies war in Äußerungen der Initiatorinnen der genannten Kundgebung leider nicht klar genug der Fall.“
Margot Käßmann nicht bei Wagenknecht-Demo dabei
Aber: Die Stoßrichtung des von Schwarzer und Wagenknecht initiierten „Manifests für den Frieden“, das ein Jahr nach dem russischen Überfall einen Stopp der Rüstungsexporte an die Ukraine und sofortige Verhandlungen fordert, trage Käßmann weiter mit. Käßmann will am Samstag auf Friedensdemonstrationen in Bonn und Münster sprechen.
Zu möglichen Demonstrationsteilnehmern aus dem rechten Spektrum hatte Wagenknecht selbst dem „Spiegel“ gesagt: „Auf unserer Kundgebung ist jeder willkommen, der ehrlichen Herzens für Frieden und für Verhandlungen demonstrieren möchte. Rechtsextreme Flaggen oder Symbole dagegen haben auf ihr nichts zu suchen und werden nicht geduldet. Mehr ist dazu nicht zu sagen.“
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Das Manifest von Schwarzer und Wagenknecht hatte auch in den Reihen der AfD Unterstützung bekommen. So bekundete der Bundesvorsitzende Tino Chrupalla unter anderem seine Zustimmung. (alp)