• Zahlreiche Mediziner bemängeln, dass man sie ohne Schutz in den Kampf gegen das Coronavirus schickt. Mit der Aktion „blanke Bedenken” protestieren sie jetzt nackt dagegen.

Hilfeschrei in Zeiten von Corona: Hausärzte ziehen jetzt deutschlandweit blank

Hannover –

Schutzlos ausgeliefert: Mit der Aktion „Blanke Bedenken” protestiert eine Gruppe von Hausärztinnen und Hausärzten aus ganz Deutschland.

Weil Ihnen während der Corona-Pandemie oft die passende Schutzkleidung fehlt, sitzen sie jetzt nackt in den Praxen.

Aus Protest: Ärzte zeigen sich nackt in ihren Praxen

Mit der ungewöhnlichen Aktion wollen sie auf ihre kritische Situation aufmerksam machen. Viele Ärzte stehen derzeit nämlich vor einem echten Problem – befürchten sogar eine Ansteckung mit dem Coronavirus.

Eine Untersuchung der Patienten gestaltet sich unter den Umständen besonders schwierig.

„Wir wollen und müssen unsere Patienten weiter gut versorgen. Gerade diejenigen, die nicht auf eine persönliche Untersuchung durch uns Ärzte verzichten können”, betont Hausärztin Dr. Jana Husemann in einer Pressemitteilung.

Auf der Aktionsseite heißt es weiter: „Um Sie sicher behandeln zu können, brauchen wir Schutzausrüstung. Wenn uns das Wenige ausgeht, das wir haben, dann sehen wir so aus.”

Gut geschützt vor Corona? Hausärzte haben „blanke Bedenken”

Viele Mediziner fühlen sich derzeit schutzlos und im Stich gelassen. Deutschlandweit fehle es an Schutzkleidung, Einweghandschuhen, Masken und Desinfektionsmittel. Die Patienten müssten dennoch weiter versorgt werden.

„Die Nacktheit soll symbolisieren, dass wir ohne Schutz verletzlich sind”, so Hausarzt Ruben Bernau. 

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Mit der Protestaktion appellieren sie nun an die Politik und fordern eine Verbesserung der hausärztlichen Betreuung während der Krisenzeit.

Ein sinnvoller Pandemie-Plan müsse auch die Expertise und Erfahrung von Hausärztinnen und Hausärzten mit einfließen lassen. Über die Webseite können sich auch weitere Hausärzte an der Aktion beteiligen.

Die nackten Mediziner haben sich von dem französischen Arzt Alain Colombié inspirieren lassen, der sich hüllenlos in seiner Praxis fotografieren ließ und sich selbst als „Kanonenfutter“ bezeichnete. (cg)

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