Gökay Akbulut (Die Linke) wurde eigenen Angaben zufolge in einem Zug von einer Gruppe Fußballfans angegriffen. (Archivbild)

Gökay Akbulut (Die Linke) wurde eigenen Angaben zufolge in einem Zug von einer Gruppe Fußballfans angegriffen. (Archivbild) Foto: picture alliance / dpa | Bernd von Jutrczenka

In der Bahn angegriffen? Zweifel an Erzählung von Linken-Politikerin

Nach einem mutmaßlichen Übergriff auf die Linken-Politikerin Gökay Akbulut in einem IC auf dem Weg nach Stuttgart gibt es Zweifel an ihrer Version der Geschichte. Es steht der Verdacht im Raum, sie könne die Fußballfans, denen sie tätliches Verhalten vorwirft, zuerst angegriffen haben.

Am Montag veröffentlichte Akbulut ihre Erfahrung in einem IC auf dem Weg nach Stuttgart auf Instagram. „Gestern Abend wurde ich im IC von Rechtsextremisten beleidigt und angegriffen“, schrieb sie. „Der Zug war voll von männlichen Fußballfans. Ich musste mich mit meinem Rucksack und Koffer durch die überfüllten Wagen drängen. Dabei wurde ich wiederholt sexuell belästigt und rassistisch beleidigt.“ Und weiter: „Hinter mir saß eine Gruppe Männer, die ständig AfD-Parolen riefen, sangen und grölten. Als die Rufe immer lauter wurden, begann ich, die Gruppe zu fotografieren und Aufnahmen zu machen. Daraufhin warf ein Mann mit Brille eine Bierflasche gegen meinen Kopf.“ Als der Zug in den Stuttgarter Bahnhof einfuhr, stand sie demnach unter Schock, schrie und kam ins Krankenhaus.

Vorfall im IC: Hat Linken-Politikerin Unwahrheit erzählt?

Soweit die Erzählung der 42-Jährigen. Doch daran gibt es jetzt erhebliche Zweifel. Schon in der Mitteilung vom Montag sprach die Polizei nur davon, dass „eine Frau und eine Gruppe Fußballfans in Streit geraten“ sein sollen. Hier hieß es: „Dabei sollen auch Gegenstände geworfen und Beleidigungen gefallen sein.“

Nun wird öffentlich: Die demnach schon zu Beginn der Fahrt angetrunkene Akbulut soll provoziert haben. Wie der SWR unter Berufung auf Sicherheistkreise berichtet, hat sie sogar zuerst mit einer Weinflasche, die sie im Zug getrunken hatte, nach den Fußballfans geworfen, die daraufhin eine Bierdose zurückfeuerten. Beide Seiten sollen Beleidigungen, die Fans auch rassistische sowie AfD-Slogans von sich gegeben haben. Wegen einigen Aussagen ermittelt sogar der Staatsschutz. Die Kommentarspalte unter dem Instagram-Post wurde deaktiviert.

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Derweil bleibt Akbulut bei ihrer Sicht auf die Dinge. „Ich wurde bei der Zugfahrt angegriffen und verletzt, niemand bestreitet das. Deshalb habe ich auch Anzeige erstattet. Derzeit bin ich krankgeschrieben. Was ich erlebt habe, habe ich bereits ausführlich geschildert“, sagte sie in einer Mitteilung. (prei)

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