Ein Fahrgast hält ein Smartphone mit einem digitalen Deutschlandticket an einer U-Bahnstation in der Hand.
  • Ein Fahrgast hält ein Smartphone mit einem digitalen Deutschlandticket an einer U-Bahnstation in der Hand. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Marcus Brandt

„In letzter Minute“: Rest-Ampel und Union einigen sich beim Deutschlandticket

Auch im Jahr 2025 wird es das Deutschlandticket geben – dann allerdings für 58 statt wie bisher für 49 Euro pro Monat. Am Freitag gaben der Bundestag und der Bundesrat jetzt endgültig grünes Licht für die Finanzierung. Es gibt allerdings weiterhin große Unklarheiten.

Mit der Zustimmung können Restmittel aus staatlichen Zuschüssen, vor allem aus dem Einführungsjahr 2023, auf die Folgejahre übertragen werden, um Zusatzkosten aufzufangen. Dabei geht es um 350 Millionen Euro.

Bund und Länder unterstützen Deutschlandticket mit 1,5 Milliarden Euro

Grundsätzlich unterstützen Bund und Länder das Ticket mit jährlich 1,5 Milliarden Euro, das ist bis einschließlich 2025 geregelt. Eine Nachschusspflicht von Bund und Ländern über diese Finanzierung hinaus schließt die Neuregelung des Gesetzes aus. Sollte das Geld nicht reichen, „müssten die Länder geeignete Maßnahmen ergreifen“, um den höheren Bedarf zu decken, heißt es.


Die WochenMOPO vom 20. bis 26.12.2024 MOPO
Die WochenMOPO vom 20. bis 26.12.2024

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
Wirte schlagen Alarm: „Gäste klauen einfach alles!”
Tödliche Schüsse: Warum wurde der 20-jährige Eldin B. vor einem Spielplatz erschossen?
Zu Weihnachten: Die besten Menüs, Gebäck-Tipps und Anekdoten der Hamburger:innen
Extragroße Rätsel-Beilage zum Fest mit jeder Menge Knobelspaß
– 20 Seiten Sport: Stuttgarts Top-Stürmer Ermedin Demirovic wurde beim HSV aussortiert – jetzt geht’s gegen St. Pauli
– 28 Seiten Plan7: Andrew Ridgeley von Wham! über alte Zeiten und den Hype um „Last Christmas“ und Ausgeh-Tipps für jeden Tag


Dabei „kommt auch eine Preisanpassung des Deutschlandtickets in Betracht“. Das wird ab Januar dann auch tatsächlich umgesetzt: Ab diesem Zeitpunkt kostet das Ticket 58 statt 49 Euro im Monat.

Langfristige Finanzierung des Deutschlandtickets fehlt noch

„Es ist eine gute Nachricht, dass das Deutschlandticket für das kommende Jahr gesichert ist“, erklärte der Verbraucherzentrale Bundesverband. Ungewiss bleibe jedoch, wie es langfristig weitergehe. „Die wiederkehrende Diskussion über Fortbestand und Preis macht das Deutschlandticket weniger attraktiv und steht einer nachhaltigen Verkehrswende im Weg“, hieß es. Die nächste Bundesregierung müsse das Angebot daher „langfristig sichern und ausreichend finanzieren“.

Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger sparen Hunderte Millionen Euro durch das Deutschlandticket

Die Zustimmung im Bundestag gelang auch durch eine vorherige Einigung der rot-grünen Minderheitsregierung mit der oppositionellen Union. „Wir stellen mit dem heutigen Beschluss zum Regionalisierungsgesetz sicher, dass das Deutschlandticket wie geplant im Jahr 2025 finanziert wird“, kommentierte dann auch der verkehrspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Thomas Bareiß (CDU) die Einigung. Über die grundsätzliche Zukunft des Deutschlandtickets nach 2025 „muss eine künftige Bundesregierung entscheiden“.

Bayern will Zahlungen für Deutschlandticket nicht erhöhen

Im Bundesrat wurden ebenfalls Stimmen nach einer langfristigen Perspektive und Verlässlichkeit für das Ticket laut. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) stellte dabei jedoch auch klar, dass sein Land die Zahlungen nicht erhöhen wolle. Wenn der Bund das Ticket auch 2026 weiterführen wolle, „dann muss er es auch komplett finanzieren“, sagte er. Er wies darauf hin, dass derzeit das Geld für verlässliche Investitionen in die Infrastruktur und die Aufrechterhaltung des Verkehrsangebots fehle.

Der Linken-Verkehrspolitiker Bernd Riexinger sprach von „einem der größten Versäumnisse“ der Ampel-Regierung, dass keine langfristige Finanzierung des Tickets erreicht worden sei. Zwar sei das Deutschlandticket „in letzter Minute“ für 2025 gerettet worden, nicht verhindert worden sei jedoch, dass ab Januar eine deutliche Preiserhöhung des Abos komme. (dpa/aba)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp