Jetzt beginnt das Wettrüsten sogar am Nordpol
Der Ukraine-Krieg hat vieles verändert. Ebenso wie die Erderwärmung. Beides zusammen führt gerade dazu, dass der Nordpol immer mehr in den Fokus der internationalen Politik rückt. Die NATO will dort nun massiv aufrüsten.
Die steigenden Temperaturen legen in der Arktis neue Handelswege und neue Ressouren wie Öl oder Gas frei. Das hat schon länger das Interesse Russlands geweckt, das neben Forschungsstationen auch militärische Außenposten im inzwischen dahinschmelzenden „ewigen Eis“ unterhält. Und auch China, das keine direkte Grenze zu dem Gebiet hat, erhebt immer offensiver Ansprüche auf die Nordpol-Region.
Russen stationieren angeblich ihre Hyperschall-Waffen
„Die NATO muss ihre Präsenz in der Arktis erhöhen“, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nun der „Welt am Sonntag“. Moskau sei dabei, alte Stützpunkte der Sowjetunion zu reaktivieren und habe in den Gebiet sogar bereits Hyperschall-Waffen stationiert.
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Offiziell erheben die USA, Dänemark, Finnland, Island, Kanada, Norwegen, Schweden und Russland Anspruch auf Teile der Arktis. Norwegen hatte seinen Militärhaushalt jüngst um zehn Prozent erhöht, um der verstärkten russischen Präsenz etwas entgegensetzen zu können. US-Präsident Joe Biden ernannte kürzlich einen Arktis-Beauftragten, um „die amerikanischen Interessen und die Zusammenarbeit mit Verbündeten und Partnern in der Arktis“ zu fördern.
NATO investiert zunächst in Aufklärung
Stoltenberg erklärte, die NATO sei gerade dabei, „in Seeaufklärer zu investieren, um ein klares Lagebild erhalten zu können, was im hohen Norden vor sich geht“. Das soll aber eben erst der Anfang sein. Denn, so der NATO-Chef, die Arktis sei für Europa und die USA von überragender Bedeutung: „Sie ist die entscheidende Verbindung zwischen Nordamerika und Europa und bildet zugleich die kürzeste Distanz zwischen Nordamerika und Russland“, so Stoltenberg.