Nach Ärger über Genesenen-Status: Lauterbach entmachtet RKI-Chef
Vor allem die FDP hat lange gegen Lothar Wieler gepoltert. Nun scheint Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Konsequenzen zu ziehen: Das Robert-Koch-Insititut (RKI) und ihr Chef verlieren Kompetenzen.
„Über tiefgreifende Entscheidungen wie etwa den Genesenen-Status möchte ich selbst und direkt entscheiden“, erklärte Lauterbach nun in „Bild“. „Sonst trage ich die politische Verantwortung für das Handeln anderer.“
Hintergrund: Das RKI hatte unter Wieler überraschend den Genesenen-Status mit Wirkung vom 15. Januar von sechs auf drei Monate verkürzt. Damit verloren viele Bürger praktisch über Nacht ihre Recht in Bars, Restaurants oder ins Fitnessstudio zu gehen.
Genesenen-Status: Kritik war parteiübergreifend
Es sei ein schwerer Fehler gewesen“, klagte beispielsweise auch Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). In der Bevölkerung habe das zu Irritationen und zu viel Vertrauensverlust geführt.
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In Berlin wurde auch immer wieder über ein Ablösung Wielers spekuliert. Die Regierungspressekonferenz am kommenden Freitag zur Corona-Lage wird überraschenderweise von Lauterbach und RKI-Vize Lars Schaade bestritten. Die Abwesenheit Wielers wurde mit „Terminschwierigkeiten“ begründet.