Merkel-Ehemann Sauer über Impfmuffel: „zum Teil gewisse Faulheit der Deutschen“
Joachim Sauer, Ehemann von Noch-Bundeskanzlerin Angela Merkel, hat sich bisher kaum öffentlich geäußert – aber am Ende der Kanzlerschaft seiner Frau kommt er nun nochmal mit einem Statement um die Ecke, das für Gesprächsstoff sorgt.
Der Quantenchemiker sei über das Verhalten vieler Menschen in Deutschland während der Corona-Pandemie verwundert. Es sei frappierend, dass ein Drittel der Deutschen der Wissenschaft kein Gehör schenke, sagte er im Interview der italienischen Zeitung „La Repubblica“ mit Blick auf die deutsche Corona-Impfquote.
Zum Teil könne er sich das mit einer gewissen Faulheit und Bequemlichkeit der Deutschen erklären. Andere Leute folgten einer persönlichen Überzeugung – eine Art ideologische Reaktion auf das, was sie für eine Impf-Diktatur hielten.
Joachim Sauer gibt Interview in der Zeitung „La Repubblica“
Zur höheren Impfquote in Italien, die derzeit bei 74 Prozent liegt, sagt Sauer, dass dies womöglich an der harten ersten Welle liegen könnte, die das Land traf. „Ich erinnere mich an starke Bilder, wie die von den Särgen, die in Kolonnen von Militärlastwagen transportiert wurden.“ Vielleicht habe auch das dazu beigetragen, die Menschen zu überzeugen, so der Wissenschaftler.
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Der 72-Jährige betonte, dass man gerade einen großen Erfolg der Wissenschaft miterlebe. Niemand hätte darauf gewettet, dass es in so kurzer Zeit einen Impfstoff gebe. Das sei ein Wunder gewesen. Sauer reiste für den Beginn des neuen akademischen Jahres der Akademie der Wissenschaften nach Turin in Norditalien. Dort ist er seit Ende Mai ausländisches Mitglied. (alp/dpa)