• Amazon-Chef Jeff Bezos
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Nicht nur Mitarbeiter: Amazon soll Verdi, Greenpeace und Fridays for Future bespitzeln

Seattle –

Der Onlinehandel Amazon ist bekannt für sein riesiges Sortiment und seinen reichen Chef Jeff Bezos – für gute Arbeitsbedingungen und anständige Bezahlung der Mitarbeiter jedoch nicht. Im Gegenteil. Nun erschüttert ein weiterer Vorfall den Ruf des Versandhändlers: Amazon soll seine Mitarbeiter ausspionieren – und nicht nur das: auch Umweltaktivisten, soziale Gruppen und Gewerkschaften in Europa werden von dem Onlineriesen überwacht.

Amazon steht wieder einmal in fragwürdigem Rampenlicht. Laut dem US-Magazin „Vice“ soll der Onlinehändler die bekannte Detektei Pinkerton engagiert haben, um seine eigenen Lagerarbeiter, wie auch Gewerkschaften und Umweltorganisationen in Europa auszuspähen. Das Magazin beruft sich dabei auf interne Berichte, die ihm zugespielt wurden.

Amazon soll Mitarbeiter und europäische Organisationen ausspionieren

In diesen Amazon-Berichten zeige sich in aller Ausführlichkeit die „zwanghafte Überwachung“ organisierter Arbeiter-, Sozial- und Umweltbewegungen in Europa durch das Unternehmen – insbesondere zu Zeiten der Hochsaison, wie dem jetzigen „Black Friday“ und der Vorweihnachtszeit. Verdi hatte gerade erst zum Streik aufgerufen, soll zu den bespitzelten Gruppen gehören. Die Sprecherin der Linken für Mitbestimmung und Arbeit im Bundestag nannte das Vorgehen gegenüber der deutschen Zeitung „nd“ schlicht „sowas von schäbig“.

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Dem Bericht nach lasse Amazon die gewerkschaftlichen Aktivitäten seiner Arbeiter in den USA und in Europa genauestens überwachen – und sich dabei über jede Aktivität seiner Mitarbeiter informieren. Es werde deutlich, so die Journalisten von „Vice“, die den Bericht auswerteten, dass der Konzern wissen will, ob er von seinen Mitarbeitern Gegenwind zu erwarten habe.

Zusätzlich behalte Amazon insbesondere die Organisationen scharf im Auge, die im Gegensatz zu dem Verhalten des Konzerns stehen. Dabei stehen vor allem Organisationen für Umweltschutz wie Greenpeace oder die Bewegung „Fridays for Future“ auf der Watch-List, genau wie 2019 die Gelbwesten-Proteste in Frankreich, die unter anderem wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit forderten. 

Der Konzern betreibe einen enormen Aufwand mit seinem Sicherheits- und Überwachungssystem. Mittels seiner gesammelten Daten und Einblicke, versuche Amazon, jede kritische Stimme in den eigenen Reihen sofort zu unterdrücken. So sorge der Onlinehändler, „Vice“ zufolge, bereits seit längerem dafür, dass Mitarbeiter verleumdet werden, die den Versuch unternehmen, sich gemeinsam zu organisieren. (vd)

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