Politik bizarr: Bremer AfD-Politiker wollte sich mit Perücke beim BSW einschleichen
Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ bleibt eine Kaderpartei mit momentan etwa 750 ausgewählten Mitgliedern. Vor allem „Spinner“ und Rechtsextremisten will man nach eigener Aussage raushalten. Ein AfD-Politiker hat deshalb versucht, mit Perücke und falschem Namen Mitglied zu werden – zu seinem Motiv schweigt er.
Wie der „Spiegel“ berichtet, hat sich der Bremer AfD-Politiker Olaf Kappelt beim BSW beworben. Allerdings tat er dies mit Perücke und unter falschem Namen. Zum Bewerbungsgespräch brachte er eine Flasche Weißwein mit.
Die Szene wurde vom ZDF für eine Dokumentation („Inside Bündnis Wagenknecht“, 15. Oktober, 20.15 ZDF) zufällig dokumentiert. Olaf Kappelt hatte sich beim BSW als Hans Kappelt vorgestellt und behauptet, bisher noch nie in einer Partei aktiv gewesen zu sein. Tatsächlich ist er bis heute AfD-Mitglied, wie er später dem ZDF bestätigte. Bei der Bundestagswahl 2021 war Olaf Kappelt Spitzenkandidat der AfD in Bremen. Das Bewerbungsgespräch fand am 11. Dezember 2023 statt. Zu diesem Zeitpunkt erkannten weder die ZDF-Journalisten noch die BSW-Mitarbeiterden AfD-Politiker.
Eine Zahnlücke ließ den Schwindel auffliegen
Kappelt flog erst auf, nachdem er eine grundsätzliche Zusage für eine Parteimitgliedschaft erhalten hatte. Er wurde daraufhin in eine Whats-App-Gruppe eingeladen, in der frühe Unterstützer des BSW sich vernetzt haben. Dort erkannte jemand sein Profilbild. Eine auffällige Zahnlücke wurde ihm schließlich zu Verhängnis.
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Warum der 71-Jährige überhaupt versucht hat, beim BSW einzutreten will er auf Nachfrage nicht verraten. Beim Bewerbungsgespräch hatte er noch angegeben, er wolle aus „Zukunftsängsten“ beim BSW mitmachen und könne „alles unterschreiben“, was er bisher von der Partei gehört und gelesen habe. Er wolle „etwas Neues“ aufbauen.
Die AfD will nichts vom Fremdflirten gewusst haben
AfD-Chefin Alice Weidel bestritt auf Nachfrage von dem „Ausflug“ ihres ehemaligen Spitzenkandidaten zur Konkurrenz gewusst zu haben. BSW-Gründerin Wagenknecht räumte ein, dass sich solche Fälle kaum vermeiden ließen, „zumal, wenn es so trickreich passiert“.