Rechtsextreme US-Gruppe: „Proud Boys“-Chef muss in den Knast
Zapfenstreich für den Radikalo-Rechtsextremist! Der Anführer der rechtsradikalen Gruppe „Proud Boys“, Henry „Enrique“ Tarrio, ist von einem Gericht in Washington zu einer Gefängnisstrafe von 155 Tagen verurteilt worden. Tarrio gestand in dem Verfahren Sachbeschädigung und den Besitz von Waffenzubehör.
Dies teilte das US-Justizministerium am Montag mit. Der Rest der Strafe – weitere 85 Tage – werde für eine dreijährige Bewährungszeit ausgesetzt. Tarrio muss nicht nur hinter schwedische Gardinen, sondern müsse außerdem 1000 Dollar Geldstrafe sowie eine Entschädigung von 347 Dollar an eine Kirche zahlen, bei der es zu der Sachbeschädigung gekommen war.
„Proud Boys“-Chef Tarrio gibt Verbrennen von „Black Lives Matter“-Banner zu
Tarrio war im Dezember am Rande einer Demonstration gegen die Wahlniederlage von US-Präsident Donald Trump in Washington daran beteiligt gewesen, ein „Black Lives Matter“-Transparent zu verbrennen, das von Mitgliedern seiner Gruppe von der Kirche entwendet worden war. Der Chef der „Proud Boys“, der aus Florida stammt, hatte die Tat in einem Interview der „Washington Post“ unumwunden zugegeben. Tarrio war daraufhin zwei Tage vor einer Pro-Trump-Demonstration am 6. Januar in Washington festgenommen worden. Die Polizei fand bei ihm zwei Schusswaffen-Magazine.
Trump sympathisiert mit „Proud Boys“
Auf Anordnung des Gerichts musste Tarrio die US-Hauptstadt bis zu seinem Prozess verlassen. Am Tag danach stürmten Trump-Anhänger das Kapitol, darunter auch Mitglieder der „Proud Boys“, von denen sich mehrere vor Gericht verantworten müssen.
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Im Wahlkampf hatte Trump mit Aussagen über die „Proud Boys“ Begeisterung im rechten Spektrum ausgelöst. In einer TV-Debatte mit Joe Biden hatte Trump sich einst geweigert, rechtsradikale Gruppen klar zu verurteilen. Damals sagte er: „Proud Boys – haltet euch zurück und haltet euch bereit.“ Die „Proud Boys“-Anhänger gelten als besonders gewaltbereit. Besonders mit linken Aktivist:innen liefern sie sich regelmäßig Auseinandersetzungen. Seit dem Kapitol-Sturm haben Ermittler ihr Vorgehen gegen die Gruppierung und ähnliche Extremistengruppen verstärkt.