Das Nord Stream 1-Gasleck in der Ostsee, fotografiert aus einem Flugzeug der schwedischen Küstenwache.
  • Das Gasleck der Nord-Stream-Röhren in der Ostsee. (Archivfoto)
  • Foto: picture alliance/dpa/Swedish Coast Guard

Zufall? Eine Röhre von Nord Stream 2 könnte trotz Explosionen Gas liefern…

Nach den Lecks an den Gaspipelines in der Ostsee meldet sich nun der russische Gaskonzern Gazprom in einem Tweet mit einer Neuigkeit zu Wort: Ein Strang der Nord Stream 2 scheint funktionsfähig, so das Unternehmen. Man müsste die umstrittene Pipeline für Gaslieferungen nur noch in Betrieb nehmen… „Reiner Zufall”?

Nachricht vom russischen Gaskonzern Gazprom auf Twitter: Aus den beschädigten Strängen von Nord Stream 1 und dem Strang A von Nord Stream 2 trete kein Gas mehr aus, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Druck habe sich stabilisiert. 

Nord Stream 2: Gazprom prüft Unversehrtheit

Noch interessanter ist aber der zweite Teil der Tweets. Dort heißt es, dass der Strang B auf seine Unversehrtheit überprüft werde. „Sollte eine Entscheidung getroffen werden, Gaslieferungen durch den Strang B der Pipeline Nord Stream 2 jedoch aufzunehmen, ist es aus technischer Sicht nun möglich, Erdgas nach der Untersuchung des Systems im Hinblick auf Unversehrtheit in diese Pipeline erneut einzuleiten, falls solch eine Möglichkeit aber seitens der Aufsichtsbehörden bestätigt sein wird“, twittert der Konzern.

 

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Damit scheint er anzubieten, Gaslieferungen nach einer Überprüfung durch die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 zu liefern – wenn denn die Behörden die Betriebserlaubnis erteilen würden. Bislang ist die neue Pipeline zwar fertiggestellt, aber nicht in Betrieb. Die Bundesregierung hatte das Genehmigungsverfahren kurz vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar gestoppt.

Gaslecks in der Ostsee: Drei Lecks offenbar versiegt

In den Sozialen Medien sorgte der Tweet für Diskussionen. Während einige User eine Einigung mit Gazprom und Betriebserlaubnis für Nord-Stream 2 befürworteten, bezeichnet etwa der NDR-Journalist Markus Grill das Vorgehen als „sehr durchschaubares Spiel“. Auch der CDU-Politiker Roderich Kiesewetter schreibt: „Was für ein „Zufall”: 1 Strang von Nordstream 2 nicht von Sabotage betroffen und Russland bietet an, hierdurch Gas zu liefern.”

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Zuvor war aus insgesamt vier Lecks in den Ostseepipelines Gas ausgetreten – zwei in der dänischen und zwei in der schwedischen Wirtschaftszone. Während auch die dänischen und schwedischen Behörden mitteilten, dass das Gas aus drei der Lecks versiegt sei, bleibe ein Leck an der Pipeline Nord Stream 2 noch bestehen, so die schwedische Küstenwache am Montag.

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