Rishi Sunak wird neuer britischer Premierminister
Ex-Finanzminister Rishi Sunak wird neuer britischer Premierminister. Seine einzige Rivalin Penny Mordaunt zog im parteiinternen Rennen um das Amt ihre Kandidatur zurück, wie sie am Montag auf Twitter mitteilte. Weil Sunak somit der einzige Kandidat ist, ist er jetzt automatisch neuer Parteichef der konservativen Partei und Premierminister.
„Rishi Sunak ist zum Chef der Konservativen Partei gewählt worden“, bestätigte der Chef des zuständigen Fraktionskomitees, Graham Brady, in London. Sunaks Antrittsrede wird schon am Montagabend erwartet.
Der 42-Jährige hatte seine Kandidatur am Sonntag formell erklärt. „Das Vereinigte Königreich ist ein großartiges Land, aber wir stehen vor einer tiefen Wirtschaftskrise“, schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er wolle „unsere Wirtschaft in Ordnung bringen, unsere Partei einen und etwas für unser Land tun“.
Sunak wird erster nicht-weißer Premier in Großbritannien
Der frühere Banker Sunak wird der erste nicht-weiße Premierminister in der Geschichte Großbritanniens und der erste gläubige Hindu in der Downing Street 10. Er ist der Enkel indischer Einwanderer, das Familienvermögen ermöglichte ihm eine Ausbildung im britischen Elitesystem. Als Banker kam er dann selbst zu immensen Reichtum. Dies und mögliche Steuertricks seiner Frau macht viele Briten ihm gegenüber skeptisch.
Sunak war von 2019 bis vergangenen Juli Finanzminister, bevor er aus Protest gegen Johnsons zahlreiche Affären zurücktrat und damit zum vorzeitigen Ende von dessen Amtszeit beitrug. Anfang September unterlag Sunak dann im Rennen um Johnsons Nachfolge gegen Truss – unter anderem stritten beide im Vorfeld heftig über die Finanz- und Steuerpolitik.
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Genau diese Finanz- und Steuerpolitik wurde Truss dann nach ihrem Amtsantritt als Premierministerin zum Verhängnis. Ein von ihrer Regierung geschnürtes Entlastungspaket sorgte für Panik an den Finanzmärkten, zwang Truss zu mehreren Volten – und letztlich am vergangenen Donnerstag zum Rücktritt.
Sunak inszenierte sich in den vergangenen Tagen als Kandidat, der die Partei einen kann. Zuletzt hatten sich mit Handelsministerin Kemi Badenoch und Ex-Innenministerin Suella Braverman zwei führende Politikerinnen vom rechten Rand der Partei hinter ihn gestellt. (due/dpa/afp)