RKI-Studie: Niedrige Impfquote bei Migranten
Wer eine Migrationsgeschichte hat, ist statistisch etwas seltener geimpft als Menschen ohne Migrationshintergrund. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI).
In dieser gaben 84 Prozent der Befragten mit Zuwanderungsgeschichte an, geimpft zu sein. Bei den Befragten ohne Migrationshintergrund waren es 92 Prozent. Kurios: Das RKI selbst gibt die Quote der ingesamt Erstgeimpften nur mit 75,9 Prozent an. Dass beide Werte der aktuellen Untersuchung höher ausfallen, liege daran, dass sich an solchen Befragungen tendenziell eher Menschen mit Vertrauen in Institutionen wie das RKI und mit positiver Impfhaltung beteiligten, sagte die RKI-Wissenschaftlerin Elisa Wulkotte.
Corona: Impfquote bei Migranten niedriger
Allerdings sei der festgestellte Unterschied trotzdem verlässlich. Wulkotte sieht ein großes Potential bei Menschen mit Migrationshintergrund. Bei dieser Gruppe sei die Impfbereitschaft, bei denen die noch keine Spritze erhalten haben, größer als in anderen Gruppen.
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Das größte Hindernis, sich eine Impfung geben zu lassen, seien mangelnde Sprachkenntnisse. Dazu kommen mögliche Diskriminierungserfahrungen im Gesundheitswesen. Und: Falschinformationen über die Sicherheit von Impfungen grassieren häufiger in migrantischen Mileus, erklärte die Wissenschaftlerin.
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Reem Alabali-Radovan (SPD), Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, forderte eine gezieltere Ansprache der Gruppe. Sie setze dabei vor allem auf aufsuchende Beratung und Aufklärung in verschiedenen Sprachen, sagte die SPD-Politikerin.