Schulden-Rekord! Jeder Deutsche hat statistisch gesehen fast 30.000 Euro Miese
Egal, ob Ihr Bankkonto im Plus ist: Sie haben Schulden. So wie die anderen gut 80 Millionen Menschen auch, die in Deutschland leben: Mit fast 30.000 Euro ist jeder von uns im Minus. Rein statistisch gesehen, natürlich. Und nein, Sie müssen das Geld auch nicht persönlich zurückzahlen. Aber Sie leben in einem Land, das so verschuldet ist wie nie zuvor: 2368 Milliarden Euro Miese. Da hilft auch kein Dispo mehr …
Der Kampf gegen die Pandemie und die Energiekrise haben den Staat einiges gekostet – und die Schulden hochgetrieben: Ende 2022 standen Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte mit 2368 Milliarden Euro in der Kreide. Was laut Statistischem Bundesamt einer Pro-Kopf-Verschuldung von 28.164 Euro entspricht – Ende 2021 waren es noch 244 Euro weniger pro Person.
Zur Erklärung: Berücksichtigt werden in dieser Statistik nur Verbindlichkeiten gegenüber dem nicht öffentlichen Bereich, also zum Beispiel Banken und privaten Unternehmen im In- und Ausland.
Die öffentliche Verschuldung steigt um zwei Prozent
Gegenüber dem Jahresende 2021 stieg die öffentliche Verschuldung um zwei Prozent oder 47,1 Milliarden Euro – was der höchste je gemessene nationale Schuldenstand ist. Und wer ist schuld? Bund und Gemeinden haben ein größeres Minus angehäuft, Länder und die Sozialversicherung haben dagegen Schulden abbauen können.
Konkret: Der Bund allein war Ende 2022 mit 1620,4 Milliarden Euro verschuldet, ein Anstieg von 4,6 Prozent. Die Sozialversicherung baute ihre Verbindlichkeiten deutlich ab. Sie sanken um 51,7 Prozent auf 22 Millionen Euro.
Und auch die Verbindlichkeiten der Länder sanken um fünf Prozent auf 606,9 Milliarden Euro. Trotz Rückgängen waren die Schulden pro Kopf in den Stadtstaaten weiter am höchsten. Nach Bremen ist Hamburg auf Platz zwei – mit 17.731 Euro Miesen pro Kopf. Das ist mehr als Berlin, dort sind es 16.564 Euro. Die Statistiker weisen aber darauf hin: „Zu beachten ist, dass die Stadtstaaten anders als die Flächenländer auch kommunale Aufgaben wahrnehmen“.
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Bei den Flächenländern ist das Saarland mit 13.651 Euro Schulden pro Kopf der Spitzenreiter, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 11.188 Euro. Am niedrigsten war die Pro-Kopf-Verschuldung in Sachsen mit 1352 Euro und in Bayern mit 1425 Euro.