Die Publizistin Ines Schwerdtner kandidiert für den Bundesvorsitz der Linken – gemeinsam mit Jan van Aken.
  • Die Publizistin Ines Schwerdtner kandidiert für den Bundesvorsitz der Linken – gemeinsam mit Jan van Aken. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow

Schwerdtner und van Aken: Sie wollen die Linke retten

Die Publizistin Ines Schwerdtner und der frühere Bundestagsabgeordnete Jan van Aken wollen für den Bundesvorsitz der Linken kandidieren. Können sie die Partei damit vor dem Untergang bewahren?

„Ich habe mich entschieden, auf dem kommenden Parteitag in Halle für den Vorsitz unserer Partei zu kandidieren“, erklärte die 1989 im sächsischen Werdau geborene Schwerdtner auf ihrer Website. Der 63-jährige Außenpolitiker van Aken kündigte auf der Plattform X an, im Oktober für den Parteivorsitz kandidieren zu wollen. Die beiden Bundesvorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan hatten am Sonntag ihren Rückzug angekündigt.

Berlin: Schwerdtner und van Aken kündigen Kandidatur an

Schwerdtner arbeitet als freiberufliche Journalistin und Publizistin. Bei der Europawahl stand sie auf Listenplatz fünf der Linken, verpasste den Einzug ins Parlament jedoch. In der Vergangenheit engagierte sie sich unter anderem in der Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ und in einer Kampagne gegen steigende Preise. Nach Angaben des Linken-Landesverbands Sachsen-Anhalt ist Schwerdtner im Kreisverband Anhalt-Bitterfeld organisiert.

Es sei notwendig, eine neue politische Kultur in der Partei zu etablieren, so Schwerdtner. Nötig sei ein Umgang, der von gegenseitigem Vertrauen und einem Fokus auf die gemeinsamen politischen Ziele geprägt sei.

Van Aken schrieb auf X, er wolle kandidieren, „weil es eine starke linke Kraft braucht, die die Interessen der Menschen vertritt. Gegen die soziale Kälte, gegen den Rechtsruck, gegen den Krieg.“ Geboren wurde van Aken im schleswig-holsteinischen Reinbek bei Hamburg. Er war von 2009 bis 2017 Mitglied des Bundestags und vertrat den Wahlkreis Altona.

Serie von Wahlniederlagen für die Linke

Wissler und Schirdewan wollen beim Parteitag in Halle im Oktober nicht mehr kandidieren. Hintergrund ist die wachsende Kritik an den beiden Vorsitzenden, auch die Abspaltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) schwächte die Partei. Mehrere Politiker der Linken hatten zuletzt strukturelle Veränderungen und eine bessere Einbindung der Landesverbände gefordert.

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Die Linke hat eine Serie von Wahlniederlagen hinter sich, schon 2021 kam sie nur über eine Sonderregel mit drei Direktmandaten in den Bundestag. Bei der Europawahl im Juni erhielt die Linke nur noch 2,7 Prozent der Stimmen. (dpa/mp)

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