Seehofer: „Das ist Klimawandel”
Schwere Unwetter und Starkregen, zahlreiche Tote und Vermisste: Das Wettertief „Bernd“ hat in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eine Flutkatastrophe von historischem Ausmaß ausgelöst. Viele Politiker sind sich einig, dass das auf den Klimawandel zurückzuführen ist – und fordern jetzt schnelleres Handeln.
„Niemand kann ernsthaft bezweifeln, dass diese Katastrophe mit dem Klimawandel zusammenhängt“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) im „Spiegel“-Interview als Reaktion auf die extremen Überflutungen. „In der Gesamtbetrachtung müsste doch jeder vernünftige Mensch kapieren, dass Wetterkapriolen in dieser Dichte und Heftigkeit kein normales Phänomen in unseren Gefilden sind, sondern Folgen der menschengemachten Erderwärmung.“
Bundeskanzlerin Merkel: Häufung von Extremwetter-Ereignissen mache Sorge
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte am Donnerstag in Washington, dass zunehmend Extremwetter-Ereignisse zu beobachten seien. Die „dramatischen” Fluten in einigen Teilen Deutschlands mit vielen tragischen Todesfällen seien dafür ein Beispiel. Besonders die Häufung mache Sorge und fordere zum Handeln auf. Auch Seehofer erklärte im „Spiegel“, dass wir bei der Umsetzung der deutschen und europäischen Maßnahmen an Tempo zulegen müssten. „Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen“, twitterte auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). „Die Ereignisse zeigen, mit welcher Wucht die Folgen des Klimawandels uns alle treffen können.“
Das könnte Sie auch interessieren: Mehr als 100 Tote bei Überschwemmungen – Erdrutsche in Erftstadt
Auch aus den betroffenen Bundesländern melden sich Politiker zu Wort: Roger Lewentz etwa, Landesinnenminister von Rheinland-Pfalz, sieht die Katastrophe als „schreckliche Folge des unverantwortlichen Umgangs des Menschen mit der Natur“. „Der Planet wehrt sich, das ist nicht zu übersehen“, so der SPD-Politiker im „Spiegel“. (ncd)