Ukraine: Selenskyj sieht „Wendepunkt“ im Krieg erreicht
Die militärische Situation in der Ukraine spitzt sich weiter zu. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht sein Land schon auf der Siegerstraße. Doch das ist alles andere als sicher.
Es sei ein „strategischer Wendepunkt“ erreicht, erklärte Selenskyj in einer TV-Ansprache am Freitag. Es brauche noch Zeit und Geduld, bis der Sieg erreicht sei. „Aber wir werden es schaffen.“ Was genau er mit dem „Wendepunkt“ meinte, sagte er nicht.
Ukraine: 60-Kilometer-Konvoi hat sich aufgelöst
Möglicherweise spielte Selenskyj auf den etwa 60 Kilomater langen Konvoi des russischen Militärs an, der sich seit Tagen nicht mehr vom Fleck bewegt hatte. Dieser hat sich inzwischen aufgelöst, wie die „New York Times“ berichtet. Dies zeigten neue Satellitenbilder. Es war zunächst allerdings unklar, ob sich die Soldaten und Panzer nun darauf konzentrieren, Nachschubwege zu sichern, andere Frontabschnitte zu verstärken oder sich einfach nur in die umliegenden Wälder verteilt haben. Möglicherweise gruppieren sie sich für einen Sturm auf Kiew neu.
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In anderen Städten wurde unterdessen erbittert weitergekämpft. Vor allem das belagerte Mariupol stand erneut massiv unter Beschuss. „Die Stadt ist nicht wiederzuerkennen“, sagen Zeugen. Offenbar geht auch das Essen in der Stadt langsam zur Neige.
„Positive Veränderungen“: Neue Töne von Putin
Neue Töne schlug am Freitag auch der Kriegsherr im Kreml an. Es gebe „bestimmte positive Veränderungen“ in den Verhandlungen mit der Ukraine, sagte Wladimir Putin bei einem Treffen mit dem belarusischen Diktator Lukaschenko. Die Unterhändler beider Seiten sprächen nun „fast täglich“ miteinander.
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Selenskyj hatte zuvor erklärt, er sei grundsätzlich bereit, über die Krim und den Donbas zu verhandeln. Putin-Sprecher Peskow schloss am Freitag sogar ein direktes Treffen von Putin und Selenskyj nicht aus.
Eine erstaunliche Wende: Ursprüngliches Kriegsziel Putins war es, die „faschistischen und drogensüchtigen“ Machhaber in Kiew aus dem Amt zu entfernen.