Sidy und Didier starben – weil Grenzschützer sie ins Meer warfen?
Dramatischer Vorwurf: Der Ivorer Sidy Keita (36) und der Kameruner Didier Martial Kouamou (33) sollen im September von griechischen Grenzschützern zurück ins Meer geworfen worden und ertrunken sein. Menschenrechtsorganisationen sprechen von einem rechtsfreien Raum im Mittelmeer, in dem etwa libysche und griechische Küstenwachen immer brutaler gegen Flüchtlinge vorgehen, die nach Europa wollen. Immer wieder decken Medien Fälle von sogenannten „Push-Backs“ auf, also dem illegalen und gewaltsamen Zurückdrängen der Flüchtenden.
Über das Schicksal der beiden Männer berichtet in Deutschland der „Spiegel“, der die Geschichte im Verbund mit dem „Guardian“, „Lighthouse Reports“ und „Mediapart“ recherchiert hat. Sie haben dazu mit Dutzenden Augenzeugen und Informanten in Behörden gesprochen, außerdem Fotos, Videos und Satellitenaufnahmen ausgewertet. Das Ergebnis: Es gebe „keine endgültigen Beweise, aber glaubwürdige Indizien“.
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Demnach haben griechische Grenzschützer die beiden Betroffenen und einen Dritten aufgegriffen, nachdem sie bereits griechischen Boden betreten hatten und sie zurück ins winterliche Mittelmeer geworfen. Der dritte Mann erzählt, er habe, obwohl er zuvor schlimm verprügelt wurde, es wieder aufs Festland geschafft, Keita und Kouamou überlebten nicht. (km)
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