Jünger, diverser, weiblicher: Das ist der neue Bundestag
735 Abgeordnete sind im neuen Bundestag – damit ist er so groß wie noch nie. 282 der Abgeordneten kommen sogar ganz neu ins Parlament. Und das wirkt sich auch auf Altersschnitt, Frauenanteil und Diversität aus.
So jung wird der neue Bundestag: Mit einem Durchschnittsalter von 47,5 Jahren sind die Abgeordneten im Schnitt nur wenig älter als die gesamte deutsche Bevölkerung mit rund 44,5 Jahren. Das liegt vor allem an der SPD und den Grünen mit vielen jungen Politikern. Die beiden jüngsten Abgeordneten sind die 23-jährigen Emilia Fester aus Hamburg und Niklas Wagener (beide Grüne). Die ältesten sind Alexander Gauland (80), Albrecht Glaser (79) (beide AfD) und Wolfgang Schäuble (79, CDU), der auch der dienstälteste Parlamentarier ist.
Neuer Bundestag: Frauenanteil bei knapp 35 Prozent
Frauen sind auch im 20. Bundestag unterrepräsentiert: Nur knapp 35 Prozent der Abgeordneten sind weiblich. Das sind mehr als im Bundestag von 2017 (31 Prozent), der bisherige Höchstwert von 2013 mit 36 Prozent wird aber nicht geknackt. In den Fraktionen haben die Grünen (58 Prozent) und die Linke (54 Prozent) den höchsten Frauenanteil. In der SPD-Fraktion sind immerhin 42 Prozent der Mitglieder weiblich. Am wenigsten Frauen sitzen in der AfD-Fraktion (13 Prozent). Mit Tessa Ganserer und Nyke Slawik ziehen für die Grünen erstmals zwei offen lebende Transfrauen ein.
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Wie viele Abgeordnete Migrationshintergrund haben, ist nicht erfasst. Im Bundestag von 2017 waren es laut „Mediendienst Integration“ nur rund acht Prozent – in der deutschen Bevölkerung sind es aber rund 26. In den neuen Bundestag ziehen neben Karamba Diaby (SPD) immerhin auch Armand Zorn (SPD) und Awet Tesfaiesus (Grüne) als Schwarze Abgeordnete ein. Zudem kommen Abgeordnete mit türkischen Wurzeln neu hinzu, für die CDU etwa Serap Güler, für die Linke Ates Gürpinar. Ebenso der im Jemen geborene Ali Al-Dailami und Ye-One Rhie (SPD), die koreanische Wurzeln hat
20. Bundestag: Menschen mit Behinderung unterrepräsentiert
Mit Stephanie Aeffner (Grüne) wird es künftig eine zweite Rollstuhlfahrerin geben. Insgesamt bleiben Menschen mit Behinderung aber unterrepräsentiert.
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Laut „Spiegel“ kommt mit 414 Abgeordneten der Großteil des Parlaments aus Berufen der Unternehmensführung und -organisation. Aus dem Bereich Recht und Verwaltung kommen 104 Abgeordnete. Handwerksberufe wie Mechatroniker, Energie- und Elektroberufe sowie Berufe aus Tourismus, Hotels und Gaststätten sind dagegen kaum vertreten.