So schlecht steht es um Deutschlands Wirtschaft, wenn Krieg nicht bald endet
Russlandgeschäfte sind kaum noch möglich, die Ölpreise steigen in die Höhe und auch Lebensmittel werden teurer: Der Ukraine-Krieg zeigt auch in Deutschland seine wirtschaftlichen Auswirkungen, die zwar noch überschaubar sind, sich aber deutlich verschärfen werden, wenn der Krieg nicht bald endet – so schätzt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte die Lage zumindest in ihrer Studie ein.
Deloitte hat laut „Spiegel“ mehrere Szenarien entworfen, wie sich der Krieg auf die deutsche Wirtschaft auswirken könnte. Ein Waffenstillstand oder eine diplomatischen Lösung noch in diesem Jahr – dies würde sich laut Deloitte wirtschaftlich erst mal nicht stark bemerkbar machen. Das Wachstum in Deutschland würde in diesem Jahr noch immer bei drei Prozent liegen, und damit nur um einen halben Prozentpunkt niedriger als vor dem Ausbruch des Krieges, heißt es im „Spiegel“. Die Inflation würde mit 4,1 Prozent auf Jahressicht nur unwesentlich höher ausfallen.
So geht es mit Deutschlands Wirtschaft weiter
Dauert der Ukraine-Krieg bis zum Herbst, sinkt das Wachstum auf 2,3 Prozent und Deloitte rechne mit 5,1 Prozent Inflation. Die dadurch anhaltenden hohen Energiepreise und gestörte Lieferketten würden die wirtschaftliche Erholung von der Coronapandemie bremsen.
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Hält der Krieg bis 2023 an, erwartet Deloitte, dass die Wirtschaftsleistung 2022 nur um 0,6 Prozent zulegt und die Inflation gleichzeitig bis auf 8,3 Prozent steigt. Es käme zu einer sogenannten Stagflation, die starke Preisanstiege zur Folge hätte. Stagflation bedeutet Stillstand des Wirtschaftswachstums bei gleichzeitiger Geldentwertung.
Bundesfinanzminister Christian Linder (FDP) hat die deutsche Bevölkerung kürzlich auf einen Wohlstandsverlust infolge des Krieges hingewiesen. „Der Ukraine-Krieg macht uns alle ärmer, zum Beispiel, weil wir mehr für importierte Energie zahlen müssen“, sagte er unlängst in einem Interview. (mp)