Aserbaidschanischer Angriff auf die Stadt Stepanakert in Berg-Karabach im Jahr 2020. Der Konflikt ist nun, drei Jahre später, erneut eskaliert.
  • Aserbaidschanischer Angriff auf die Stadt Stepanakert in Berg-Karabach im Jahr 2020. Der Konflikt ist nun, drei Jahre später, erneut eskaliert.
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„Städte unter intensivem Beschuss“: Neuer Krieg im Kaukasus droht

Mehrere Städte der Kaukasus-Region Berg-Karabach sind am Dienstag nach Angaben örtlicher Behördenvertreter von Aserbaidschan angegriffen worden. „Im Moment stehen die Hauptstadt Stepanakert und andere Städte und Dörfer unter intensivem Beschuss“, erklärte die in Armenien ansässige Vertretung von Berg-Karabach auf Facebook. Aserbaidschan habe eine „groß angelegte Militäroffensive“ gestartet.

Das Verteidigungsministerium im aserbaidschanischen Baku sprach am Dienstag zur Begründung von einer „Antiterroroperation lokalen Charakters zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung“ in der Konfliktregion Berg-Karabach.

Baku zufolge dient der Militäreinsatz dazu, den Rückzug armenischer Truppen aus dem Gebiet durchzusetzen, der nach dem letzten Berg-Karabach-Krieg 2020 im Waffenstillstand festgeschrieben worden war. Laut Angaben aus Aserbaidschan hatte Armenien zuvor mit Artillerie angegriffen und mehrere Soldaten verletzt.

Aserbaidschan greift Berg-Karabach an

Die Anschuldigungen aus Baku wies die aktuelle Führung der Konfliktregion zurück. Die Verteidigungskräfte hielten sich an den Waffenstillstand, sagte das Verteidigungsministerium von Arzach. Der Vorwurf, die Feuerpause gebrochen zu haben, sei „erlogen“.

Der frühere Regierungschef der international nicht anerkannten Republik Arzach in Berg-Karabach, Ruben Wardanjan, berichtete auf seinem Telegram-Kanal von massivem Artilleriefeuer auf das Gebiet. „Die Führung von Armenien muss Arzach anerkennen und sich dem Schutz unserer Bürger anschließen“, forderte er als Konsequenz.

Konflikt um Berg-Karabach eskaliert erneut

Das christlich-orthodoxe Armenien und das muslimische Aserbaidschan sind seit langem verfeindet. Größter Zankapfel zwischen Eriwan und Baku ist die Enklave Berg-Karabach, die zu Aserbaidschan gehört, aber von Armeniern bewohnt wird.

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Aserbaidschan wird in dem Konflikt von der Türkei unterstützt, während Russland als traditionelle Schutzmacht Armeniens an Einfluss verliert. „Infolge der Ereignisse in der Ukraine haben sich die Möglichkeiten Russlands verändert“, sagte kürzlich Regierungschef Paschinjan in einem Interview mit dem US-Medium „Politico“. Sein Land wolle künftig vermeiden, von äußeren Beschützern abhängig zu sein. (dpa/mp)

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