Kein Trump, kein Biden? Wer 2024 ins Weiße Haus einziehen könnte
Die US-Präsidentschaftswahlen 2024: Kommt es zum Déjà-vu-Duell zwischen dem dann 81-jährigen Joe Biden und dem dann 78-jährigen Donald Trump? Im Moment sieht es eher nicht mehr danach aus. Die Thronfolger auf beiden Seiten scharren schon mit den Hufen. Die MOPO stellt ein paar aussichtsreiche Kandidat:innen vor.
Der Plan des Trump-Lagers war klar: Möglichst ein Erdrutschsieg bei den Midterms. Dann in der Woche drauf die „sehr große Bekanntmachung“ des Ex-Präsidenten. Die natürlich lauten sollte: Trump kandidiert noch einmal, die Wahl sei ihm ja eh gestohlen worden 2020. Nun kam es nicht zum erwarteten Riesenerfolg. Und Trumps Umfeld hält ihn zurück: Er solle seine Kandidatur doch noch nicht verkünden. Selbst die konservativen Murdoch-Medien rücken vom einstigen Liebling ab. Und seine parteiinterne Konkurrenz macht sich schon mal warm.
Das wiederum dürfte auch Folgen für die Demokraten haben. Gegen Trump hätten sie es definitiv noch einmal mit Biden versucht. Aber gegen einen jungen dynamischen Kandidaten? Da dürften sie ins Schwanken geraten, heißt es in Washingtoner Kreisen. Es könnte also doch ganz anders kommen, als von Medien weltweit lange erwartet. Das Kandidatenfeld auf beiden Seiten ist groß, fünf könnten aber besonders gute Chancen haben.
Kamala Harris – Die „natürliche“ Nachfolgerin:
An sich wäre die demokratische Vize-Präsidentin automatisch dran in der parteiinternen Logik, sollte ihr Präsident nicht mehr antreten wollen. Ihr Problem: Sie konnte kein positives Profil im Amt entwickeln und kam zudem zuletzt aus den Negativschlagzeilen nicht mehr heraus, im vergangenen Jahr etwa kündigten reihenweise Mitarbeiter:innen.
Mike Pence verließ das Trump-Lager:
Der ultrareligiöse Ex-Vize galt einst als Trumps wichtigster Mann, war Bindeglied zum republikanischen Establishment, dem Trump stets etwas fremd blieb.
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Dann aber stellte Pence sich „gegen“ seinen Präsidenten, zumindest in den Augen von dessen Anhängern. Beim Kapitolsturm im Januar 2021 riefen einige „Hängt Mike Pence!“ – weil der die Wahlergebnisse anerkennen wollte. Durch und durch konservativ ist Pence dennoch. Die größten Bedrohungen für sein Land sieht er in gleichgeschlechtlichen Ehen, in Abtreibungen und in einer angeblichen „Explosion sexuell übertragbarer Krankheiten“.
Midterms-Star Gretchen Whitmer:
Überraschend wurde die demokratische Gouverneurin von Michigan mit großem Abstand vor ihrer republikanischen Herausforderin wiedergewählt. Seitdem ist sie in aller Munde als aufsteigender Stern am Polit-Himmel. Unter anderem brachte sie General Motors dazu, die E-Auto-Produktion in ihrem Staat massiv ausbauen zu wollen. Zum anderen zeigte sie klare Kante in gesellschaftspolitischen Fragen. Stellte etwa früh klar: In Michigan werden Abtreibungen weiter erlaubt bleiben.
Ron DeSantis – Der „Trump mit Gehirn“:
So nannte die MOPO vor einigen Tagen den Florida-Gouverneur. Dem 44-jährigen republikanischen Hardliner werden die besten Chancen als möglicher Trump-Ersatz ausgerechnet. Weswegen dieser auch regelmäßig gegen den Konkurrenten stichelt.
Alexandria Ocasio-Cortez – Die linke Hoffnung:
„AOC“ – wie sie oft genannt wird – gilt als die Hoffnung des linken Parteiflügels der Demokraten – quasi Bernie Sanders in jung und weiblich. Ihr Vorteil wäre: Sie könnte bei der jungen Generation und bei Minderheiten-Communitys punkten. Ihr Nachteil: Wechselwähler würde die Parteilinke abschrecken. Außerdem würde sie in zwei Jahren zwar gerade so das benötigte Alter für das Präsidentinnenamt erreichen – wäre mit 35 aber trotzdem noch ganz schön jung für den Job. (km)