• Ngozi Okonjo-Iweala aus Nigeria ist ab dem 1. März Chefin der WTO.
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Trump wollte sie verhindern: Diese Frau gibt ab sofort den Ton im Welthandel an

Genf –

Die Welthandelsorganisation (WTO) hat eine neue Chefin: Ngozi Okonjo-Iweala ist die erste Frau und erste Afrikanerin im Amt. Die 66-Jährige stand schon länger für den Posten zur Debatte, wurde aber monatelang nicht berufen – wegen Donald Trump! Was hatte er für ein Problem mit ihr? Und was kann Okonjo-Iweala ausrichten?

Sie ist eine echte Powerfrau: Zweimal schon war Okonjo-Iweala Finanzministerin Nigerias, 25 Jahre lang arbeitet sie bei der Weltbank in Washington – und ab dem 1. März ist die vierfache Mutter WTO-Generaldirektorin. Okonjo-Iweala gilt als Macherin, die Hoffnungen sind groß, dass sie die WTO aus der Krise führen wird. Denn schon seit Jahren ist die Organisation wie gelähmt. Ungelöste Handelskonflikte schwelen zwischen den USA, China, der EU und anderen Ländern.

WTO in der Krise: Schlichtungsgremium nicht funktionsfähig

Besonders problematisch: Eigentlich soll die WTO bei Handelsdisputen schlichten. Doch gerade das wichtigste Schlichtungsgremium ist schon seit Herbst 2019 handlungsunfähig. Die USA blockieren die Ernennung neuer Richter für das Gremium – die Posten bleiben unbesetzt.

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Unter Trump hatten sich die USA explizit auch gegen Okonjo-Iweala gestellt: Schon im vergangenen Herbst wollten 163 der 164 Mitgliedsstaaten die 66-Jährige zur neuen Chefin ernennen. Die USA aber bestanden auf die Südkoreanerin Yoo Myung Hee für den Posten – und die Wahl muss einstimmig sein. So blieb die Führungsposition vakant.

Trump hatte aus seiner Ablehnung der WTO nie einen Hehl gemacht – sie passte einfach nicht zu seiner „America first“-Politik. Durch sein Veto gegen Okonjo-Iweala legte er die Organisation lahm. Erst unter dem neuen Präsidenten Joe Biden stimmten die USA der Nominierung endlich zu.

Okonjo-Iweala: Sie will die WTO reformieren

Okonjo-Iweala jedenfalls will die WTO reformieren. „Forget business as usual“ („Vergesst das übliche Vorgehen“), twitterte sie direkt nach ihrer Ernennung. Gemeinsam mit den Mitgliedsländern wolle sie die globale Wirtschaft wieder in Schwung bringen, so die Ökonomin. Durch Zusammenarbeit „können wir die WTO gemeinsam stärker und agiler machen und sie besser an die aktuellen Realitäten anpassen.“

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Ob ihr das gelingt, wird sich schon Mitte März zeigen: Dann wird darüber entschieden, ob Pharma-Patente vorübergehend ausgesetzt werden, damit Corona-Impfstoff in weiteren Ländern produziert werden kann. Indien und Südafrika etwa sind dafür; USA, Deutschland, Frankreich und andere Länder, in denen die weltweit größten Pharmakonzerne sitzen, sind dagegen. Okonjo-Iweala jedenfalls, die auch Chefin der internationalen Impfinitiative Gavi ist, hält nichts von „Impfstoff-Nationalismus“. „Niemand ist sicher, bis alle sicher sind“, sagte sie am Montag.

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