Katja Wolf, Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Thüringen und Steffen Schütz (l), Landesvorsitzender und Spitzenkandidat des BSW in Thüringen.
  • Katja Wolf, Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Thüringen und Steffen Schütz (l), Landesvorsitzender und Spitzenkandidat des BSW in Thüringen.
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Mehr Stimmen als die gesamte Ampel: Der krasse Erfolg des BSW

Es ist ein fulminanter Einstieg: In Thüringen hat das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) aus dem Stand mehr Stimmen geholt als die Ampel-Parteien. Spitzenkandidatin Katja Wolf hat das Abschneiden ihrer Partei in Thüringen als großen Erfolg bezeichnet. Es handele sich um ein „absolut historisches Ergebnis“, sagte Wolf in Erfurt zu den ersten Prognosen, nach denen das BSW mit einem zweistelligen Ergebnis rechnen kann. Und auch in Sachsen ist die Partei direkt auf dem dritten Platz gelandet – eine Regierungsbildung ohne sie ist kaum möglich.

„Ich habe Gänsehaut, diesen Moment zu erleben“, sagte Wolf. Nach ersten Prognosen erreicht das BSW aus dem Stand 14,5 bis 16,0 Prozent. 

Regierungsbildung ohne BSW wohl nicht möglich

Auch in Sachsen sind die Prognosen zwischen 11,5 und 12 Prozent als erstes Ergebnis für eine Partei bei einer Landtagswahl erstaunlich. Den Prognosen zufolge erreicht die CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer dort 31,5 bis 32 Prozent, die AfD kommt auf 30,0 bis 31,5 Prozent. Die SPD landet bei 7,5 bis 8,5 Prozent. Die Grünen stehen mit 5,0 bis 5,5 Prozent auf der Kippe. Die Linke kommt mit 4,0 bis 4,5 Prozent ebenso wenig in den Landtag wie die FDP, die laut ZDF-Prognose 1,0 Prozent schafft. In der ARD-Prognose wurde die FDP gar nicht mehr aufgezählt.

Alle aktuellen Infos und Zahlen zur Wahl in Sachsen und Thüringen finden Sie in unserem Liveticker.

Das BSW könnte in Thüringen eine entscheidende Position einnehmen, denn ohne die Partei könnte eine Regierungsbildung hier schwierig werden. Da niemand mit der stärksten Partei AfD (30,5-33,5 Prozent) koalieren will, wird sich wohl die zweitstärkste CDU (24,5 Prozent) einen Partner suchen müssen. Doch selbst mit der Linken (11,5 – 12 Prozent) und der SPD (6,5 – 7 Prozent) zusammen würde es für eine Regierungsmehrheit nicht reichen.

BSW-Bundeschefin Wagenknecht, die selbst nicht zur Wahl stand, hatte zuvor die Absicht geäußert, an möglichen Koalitionsverhandlungen teilnehmen zu wollen. Es gibt aber auch Befürchtungen, das BSW wolle gar nicht fester Teil einer Landesregierung sein, um ohne Blessuren in den Bundestagswahlkampf 2025 einzusteigen. (prei)

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