US-Wahlkampf: Biden vergleicht Trump mit Goebbels
Washington –
Der Ton im US-Wahlkampf wird deutlich rauer. Während Amtsinhaber Donald Trump die Strategie der Beleidigungen und fragwürdigen Vorwürfen gegenüber seinem Herausforderer fährt, schießt dieser jetzt zurück: Joe Biden bezichtigt Trump der Lüge und vergleicht ihn gar mit Goebbels.
„Er ist so in etwa wie Goebbels. Man erzählt eine Lüge lange genug, wiederholt sie, wiederholt sie, wiederholt sie – und sie gilt als Allgemeinwissen“, sagte Biden in einem am Samstag ausgestrahlten Interview des TV-Senders MSNBC. Auslöser war eine Frage nach Trumps Behauptungen, Biden sei ein Sozialist.
US-Wahlkampf: Biden vergleicht Trump mit Goebbels
Trump erkläre bei seinen Auftritten häufig, Biden werde „radikalen Linken“ Vorschub leisten, die Amerika zerstören und Chaos in die Städte bringen würden. Eine weitere Trump-Behauptung: Biden und die demokratische Partei setzten auf Briefwahl in der Hoffnung, dass die Präsidentenwahl am 3. November mit gefälschten Stimmzetteln manipuliert werde.
Joseph Goebbels war ein Nazi-Propagandaminister, der während der NS-Zeit einer der engsten Vertrauten von Adolf Hitler und ein Wegbereiter des Holocaust war.
US-Wahlkamp: Trump attackiert Biden weiterhin
Trump lässt sich von diesem Vergleich allerdings nicht aufhalten. Ein Wahlkampfauftritt am Samstagabend war beispielhaft für seine täglichen Attacken auf Biden. „Wenn der schläfrige Joe Biden Präsident wird“, werde es „eine Depression geben wie sie dieses Land noch nie gesehen hat“, sagte Trump auf dem Flughafen von Middlefield im Bundesstaat Pennsylvania. „Mit uns werden Sie unglaublichen Wohlstand erleben“, versprach er zugleich – im Hintergrund war das Präsidentenflugzeug zu sehen.
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„Biden will Ihre Waffen wegnehmen und Ihre Kinder in Schulen mit vergifteten antiamerikanischen Lügen indoktrinieren“, verkündete er später. Er sprach auch erneut von den „radikalen Linken“: „Mein Opponent (Konkurrent) wird wie eine Puppe von diesen Leuten kontrolliert, von diesen wahnsinnigen Leuten.“ Bidens Kandidaten für den Vizepräsidenten-Posten, Kamals Harris, nannte er eine „Verrückte“.
Trump-Anhänger jubeln dem US-Präsidenten zu
Die versammelten Trump-Anhänger quittierten die Sätze mit Applaus, Gelächter und Buh-Rufen, wenn es um die Gegenseite ging. Nach Trumps häufig wiederholter Behauptung, Amtsvorgänger Barack Obama habe 2016 sein Wahlkampfteam ausspioniert, rief die Menge in Sprechchören: „Sperrt ihn ein! Sperrt ihn ein!“ (sr/dpa)