US-Regierung will Namen nennen: Welche Politiker hat sich der Kreml gekauft?
Korruption als außenpolitisches Mittel: Russland hat laut einem US-Geheimdienstbericht systematisch Politiker im Ausland mit Geld bestochen, um Einfluss auf die jeweilige Innenpolitik zu gewinnen. Dafür sind seit 2014 Minimum 300 Millionen Dollar geflossen. Die US-Regierung will schon bald Namen nennen.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump stand immer wieder im Verdacht, eng mit dem Kreml-Herrscher verbunden zu sein. Bewiesen werden konnte das aber nicht. Der aktuelle Geheimdienstbericht beschäftigt sich aber nicht mit den USA, sondern mit dem russischen Einfluss in anderen Ländern.
Der deutsche Wahlkampf hat 60 bis 70 Millionen gekostet
In mehr als zwei Dutzend Ländern wollen die amerikanischen Dienste nachweisen können, dass Politiker, Parteien oder hohe Beamte Geld vom Kreml erhalten haben. Die 300 Millionen Dollar seinen dabei aber nur „die Spitze des Eisbergs“, zitieren US-Medien einen Regierungsvertreter. Die tatsächliche Summe könnte sehr viel höher liegen. Zum Vergleich: In Deutschland haben alle Parteien zusammen für den Wahlkampf 2021 zwischen 60 und 70 Millionen Euro ausgegeben.
Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger AfD-Mann will Udo Lindenberg anzeigen
Die betroffenen Länder würden nun durch die US-Regierung informiert: „Indem wir ein Licht werfen auf die verdeckte russische Politikfinanzierung und die russischen Versuche, demokratische Prozesse zu untergraben, machen wir diesen ausländischen Parteien und Kandidaten klar, dass wir aufdecken können und werden, wenn sie heimlich russisches Geld annehmen“, wird der Vertreter weiter zitiert.
Verdacht im Bundeswirtschaftsministerium
Bekannt ist bereits, dass Russland in Bosnien-Herzegowina und Ecuador massiv Einfluss genommen hat. Zudem soll in einem nicht näher benannten asiatischen Land ein Präsidentschaftskandidat mehrere Millionen Dollar erhalten haben. In Deutschland stehen aktuell zwei hochrangige Beamte im Bundeswirtschaftsministerium im Verdacht, mit dem Kreml zusammengearbeitet zu haben.