Wochenlang verschwunden: Kremlgegener Nawalny wieder aufgetaucht
Der seit mehr als zwei Wochen gesuchte Kremlgegner Alexej Nawalny ist wieder aufgetaucht. Er sei in das Straflager IK-3 in Charp im Norden Russlands im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen verlegt worden, schrieb Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Montag im Nachrichtendienst X (vormals Twitter).
Das Team von Alexej Nawalny in Russland hatte zuletzt sogar mit Belohnungen nach dem verschwundenen inhaftierten Oppositionspolitiker gesucht. Vor mehr als zwei Wochen hatten Anwälte zum letzten Mal Kontakt zu dem Kremlkritiker in einem Straflager im Gebiet Wladimir östlich von Moskau gehabt.
Nawalny hatte nur knapp einen Giftanschlag überlebt
Seitdem fehlte aber jede Spur von Nawalny, der international als politischer Gefangener eingestuft ist. Von den russischen Behörden verlautete nur, dass er nicht mehr in dem Lager sei. Rechtlich gebe es keine Beschränkungen, wie lange eine Verlegung zwischen zwei Haftanstalten dauern dürfe, sagte Jarmysch.
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Die USA und andere Länder forderten von Russland bereits Aufklärung über Nawalnys Verbleib. 2020 hatte Nawalny nur knapp einen Giftanschlag überlebt, den er dem russischen Geheimdienst zuschreibt. (dpa/mp)