#allesdichtmachen: Anna Loos nimmt ihren Ehemann Jan-Josef Liefers in Schutz
Berlin –
Nach der heftig kritisierten Aktion unter dem Motto „#allesdichtmachen“ hat Schauspielerin Anna Loos ihren Ehemann Jan-Josef Liefers in Schutz genommen. Er und über 50 seiner prominenten deutschen Kollegen hatten unter dem Hashtag Videos gepostet, in denen sie die Corona-Politik der Bundesregierung kritisierten und verhöhnten.
Auf Facebook teilte Schauspielerin Anna Loos („Weissensee“) ein „ungefähr 20 Jahre altes, privates Foto“, auf dem die Augenpartie ihres Mannes zu sehen ist, der „mit mehr als 50 weiteren Schauspielern bei der Aktion #allesdichtmachen mitgewirkt hat und der in den letzten 2 Tagen dafür extrem angefeindet, in die rechte Ecke gestellt und ausgegrenzt wurde“, so Loos.
Nach Kritik an „#allesdichtmachen“: Anna Loos verteidigt Jan-Josef Liefers
Die Schauspielerin fühlt sich nun offensichtlich verpflichtet, ihren Mann und die ganze Kampagne in Schutz zu nehmen. „Ich habe nicht bei einem einzigen Beitrag meiner Kollegen daran gedacht, dass ich es hier mit extrem nach rechts gerutschten Menschen zu tun habe, die Corona an sich leugnen und alle Corona-Opfer mit Füßen treten“, erklärt die Schauspielerin, die seit 2004 mit dem „Tatort“-Darsteller Jan-Josef Liefers verheiratet ist.
Dieser hatte in seinem am Donnerstagabend veröffentlichten Video unter anderem gesagt: „Schließlich wissen nur ganz wenige Spezialisten, was wirklich gut für uns ist.“ Der Clip endete mit den Worten: „Bleiben Sie gesund. Verzweifeln Sie ruhig, aber zweifeln Sie nicht.“
Hamburger FDP-Politiker unterstützt Anna Loos und Jan Josef Liefers
Etliche Teilnehmer der Aktion haben sich nach heftiger Kritik inzwischen davon distanziert – nicht aber Liefers. „Sie wollten etwas anstoßen und auch wenn Sie eine Menge verbrannte Erde hinterlassen haben. Es hat funktioniert, Sie alle haben gemeinsam etwas angestoßen“, schreibt Loos dazu. Es sei gut, dass es jetzt „von führenden Köpfen in Politik und Medien Gesprächsangebote“ gebe.
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Unter dem Beitrag gibt es viel Ablehnung, aber auch Unterstützung – auch von politischer Seite. FDP-Politiker Burkhardt Müller-Sönksen, der bis 2004 in der Hamburgischen Bürgerschaft und bis 2013 im Deutschen Bundestag saß, bat Anna Loos und ihren Mann, die Kritik „als Statement für das Land, für Deutschland (…) durchzuhalten“. Er stehe an der Seite der „#allesdichtmachen“-Vertreter und schließe sich der „Kritik an der Arbeit der Bundesregierung“ an. „Der einfache Reflex, jede Kritik in die Ecke zu stellen und das noch mit der moralischen Attitüde „Ich gut – Du schlecht“ macht einen traurig, aber auch kampfesbereit“, so Müller-Sönksen. (prei)