„Umweltsau“-Lied umgedichtet: Corona-Satire: Jan Böhmermann polarisiert mit Kinderchor
Berlin –
Deutschlands Chef-Provokateur Jan Böhmermann (39) hat mal wieder zugeschlagen – dieses Mal aber mit einem aufgewärmten Witz: Vor knapp einem Jahr sorgte das vom WDR-Kinderchor gesungene Lied „Umweltsau”, in dem über die ältere Generation und ihre Klimasünden gespottet wird, für ordentlich Zündstoff. Jetzt hat der TV-Satiriker den Eklat in seinem Jahresrückblick seiner Late-Night-Show „ZDF Magazin Royale” erneut aufgegriffen – und dafür ordentlich Kritik im Netz kassiert.
Das Jahr habe mit dem Kinderchor angefangen, meinte Böhmermann in seiner Sendung am Freitag. „Und wir haben uns gedacht, damit der Fluch von 2020 gebrochen werden kann, beenden wir das Jahr so, wie es angefangen hat – mit dem WDR-Kinderchor.” Damit das nächste Jahr besser werde.
Jan Böhmermann: Lied über Oma als Corona-Leugnerin
Gesagt, getan. Nach einem kurzen Intro mit „Last Christmas” von „Wham!” singen die Kinder, dieses Mal nicht der WDR-Kinderchor, sondern der Chor „Lucky Kids“, zur Melodie des Kinderlied-Klassikers „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad”. Zur Erinnerung: Beim ersten Mal sang der Chor zur selben Melodie einen spöttischen Text über Klimasünden der älteren Generation. Es gab einen Shitstorm im Internet, gefolgt von einer Entschuldigung des WDR-Intendanten Tom Buhrow sowie Morddrohungen gegen WDR-Mitarbeiter.
Dieses Mal geht es aber nicht um das Klima, sondern um die Oma als Corona-Leugnerin. Sie wisse, es gebe „gar kein Corona, Corona, Corona”, singen die Kinder. Die Oma glaube nicht mehr an „Tagesthemen” und ans „MoMa”, habe das Spiel durchschaut. Sie feiere Après-Ski in Ischgl, habe „keinen Bock auf Social Distance”, suche den Thrill.
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Und: „Meine Oma stürmt in Schwarz-Weiß-Rot den Reichstag, den Reichstag, den Reichstag. Damit da oben endlich einer mal Bescheid sagt”. Die Oma huste jetzt im Widerstand. In der finalen Strophe singt Böhmermann selbst: Über die Oma, die jetzt auf der Intensivstation liegt und zwangsbeatmet werden muss. „Pandemie vorbei und meine Oma auch!”, heißt es am Ende.
„Meine Oma 2.0” von Jan Böhmermann sorgt für Kritik im Netz
Im Netz sorgte der Song – wie zu erwarten – für Kontroversen. „Das Video ist gut gemeint, aber geschmacklos“, schreibt ein User auf Twitter. Andere Kommentare gehen aber noch weiter: „Böhmermann sollte man verachten!“ oder „Wo ist die gute Satire hin?“ sind nur einige negative Kommentare. Trotzdem gab es auch Lob. Einige User bezeichneten den Song als „Meisterwerk“ oder als „genial“. (lmr/dpa)