Adels-Expertin zu royalem Paukenschlag: Meghan war die treibende Kraft beim Rücktritt
London –
Paukenschlag im britischen Königshaus! Herzogin Meghan (38) und Prinz Harry (35) ziehen sich aus der ersten Reihe zurück. Sie wollen keine wichtige Rolle mehr im Königshaus, wie sie Mittwochabend mitteilten.
„Nach vielen Monaten des Nachdenkens und interner Diskussionen haben wir uns dieses Jahr für einen Übergang entschieden”, heißt es auf dem offiziellen Instagram-Account des royalen Paares.
„Wir beabsichtigen, als hochrangige Mitglieder der königlichen Familie zurückzutreten und daran zu arbeiten, finanziell unabhängig zu werden, während wir Ihre Majestät, die Königin, weiterhin uneingeschränkt unterstützen.”
ZDF-Adels-Expertin Julia Melchior ordnet Rücktritt ein
ZDF-Adels-Expertin Julia Melchior hat die royale Mitteilung für uns eingeordnet: „Sie bedeutet, dass Harry und Meghan in Frieden gehen wollen. Der Rückzug bedeutet Unabhängigkeit, dass sie die Krone nicht weiterhin durch Aktivitäten unterstützen, nicht in die Pflicht genommen werden, dass sie eigenes Geld verdienen können und keine öffentlichen Gelder mehr beziehen.”
Die Queen habe das Paar bei der wichtigen Entscheidung unterstützt, heißt es weiter. „Wir planen nun, unsere Zeit zwischen Großbritannien und Nordamerika aufzuteilen und gleichzeitig weiterhin unsere Pflicht gegenüber der Königin, dem Commonwealth und unseren Schirmherren zu erfüllen.”
Harry und Meghan: Was sind die Hintergründe für den Rückzug aus der ersten Reihe?
„Meghan dürfte die treibende Kraft hinter diesem Rücktritt sein, sie muss relativ schnell gemerkt haben, dass sie der Rolle im Königshaus nicht gewachsen ist. Sie kam als gestandene Frau mit einem tollen Job, erfahren in Lebensjahren, aus einem komplett anderen soziokulturellen Umfeld, einem anderen Kontinent, wo man nicht mit der Krone im Bewusstsein aufwächst”, sagt Julia Melchior. Meghan habe Harry kennengelernt, dann sei alles sehr schnell gegangen. „Ich glaube, dass sie sich vorher nicht im Klaren war, was diese Rolle bedeutet.”
Ziehen Herzogin Meghan und Prinz Harry nun nach Kanada?
Harry und Meghan sind erst seit ein paar Tagen aus dem sechswöchigen Urlaub mit Söhnchen Archie zurück. Den verbrachte die kleine Familie in Kanada. Dort feierten die Sussexes auch das Weihnachtsfest − fernab der Öffentlichkeit und der vermeintlichen Spannungen mit Harrys Bruder William und dessen Frau Kate.
Wie sehr Meghan und Harry die private Auszeit in British Columbia genossen haben, konnten Royals-Fans am Dienstag bei ihrer Rückkehr in London beobachten. Das Paar wirkte gelöst und sehr vertraut miteinander. Immer wieder warfen sie sich zärtliche Blicke zu. „Es war eine unglaubliche Zeit, die wir dort mit unserem Sohn verbringen konnten“, schwärmte Meghan laut „Hello“-Magazin beim Besuch des Canada House in London.
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Den Rückzug von Harry und Meghan hält Adels-Expertin Melchior aber für zeitgemäß. „Einen zweiten Andrew kann man sich in der nächsten Generation nicht mehr erlauben. Die anderen Königshäuser haben auch vorgemacht, dass man die Königsfamilie auf die Kernfamilie verschlanken kann, die Leistungsträger sind.“
Bisher konnten die britischen Royals viele Aufgaben auf mehreren Schultern verteilen, „jetzt müssen William und Kate mehr Aufgaben übernehmen. Aber die Verschlankung kann der Krone ganz gut tun, um sie fit zu machen für die Zukunft. Denn die Engländer fragen sich natürlich auch, wen sie da alles alimentieren. Zum Beispiel Andrew, der bis vor kurzem Mitglied des Königshauses war und eine Apanage bezogen hat“, so Melchior.
Meghan und Prinz Harry: Als Royals lange gelitten
Dass der Lieblings-Enkel der Queen und seine Frau sich jetzt zurückziehen, kommt auf der Insel nicht überraschend. Gemunkelt wurde über diesen Schritt in England schon länger. Seit der Geburt ihres Sohnes sehnen sich Meghan und Harry nach mehr Zeit mit dem Kleinen.
Außerdem sei Harry seit Langem ein „stiller Zeuge ihres privaten Leidens“, wie er jüngst in einer TV-Doku im Rahmen seiner Südafrika-Tour erklärte. Gemeint ist der Umgang mit seiner Frau Meghan: Über die Ex-Schauspielerin (spielte in der Serie „Suits“ mit) ergießt sich ein Shitstorm nach dem anderen.
„Meghan wird verfolgt und verunglimpft wie Diana“, wetterte Hollywood-Star Clooney, ein Freund der Herzogin, im vergangenen Jahr im australischen „Who“-Magazin (hier lesen Sie mehr). Harry musste schon erleben, wie seine Mutter an dem Druck, der auf den Royals lastet, und der öffentlichen Kritik zerbrach.
„Er hat den Tod seiner Mutter nicht verarbeitet, die Umstände unter denen Diana zu Tode gekommen ist“, sagt Julia Melchior. „Er spricht ja davon, dass sie von den Medien zu Tode gejagt worden ist. Harry kommt im Zusammenhang mit Meghan und Baby Archie immer wieder darauf zu sprechen.“
Palast reagiert kurz und knapp auf Mitteilung von Harry und Meghan
Und wie stehen die restlichen Royals zu der Entscheidung von Harry und Meghan? Besonders Charles soll ein enges Verhältnis zu seiner Schwiegertochter pflegen. Und selbst mit der Queen soll sich Hunde-Freundin Meghan sehr gut verstehen. Dennoch reagierte der Palast distanziert auf die Mitteilung des Herzog-Paares.
Am Abend war in einer kurzen Stellungnahme zu lesen: „Die Gespräche mit dem Herzog und der Herzogin von Sussex befinden sich in einem frühen Stadium. Wir nehmen zur Kenntnis, dass sie einen anderen Weg einschlagen wollen, aber es handelt sich um komplizierte Fragen, deren Regelung Zeit braucht.“ Sind die Meghan und Harry da etwa zu schnell vorgeprescht?
Der Teil-Rückzug soll sicher auch die zuletzt sehr negative Aufmerksamkeit (u.a. Kritik an Privat-Flügen und der Vorwurf der Verschwendungssucht) von Harry und Meghan nehmen. Der Prinz kann sich die Abnabelung vom Königshaus leisten, nicht nur finanziell (sein Privatvermögen wird auf rund 30 Mio. Pfund geschätzt). Als Sechster in der Thronfolge wird Harry wohl niemals König werden, er genießt somit viel mehr Freiraum.
Was werden Harry und Meghan auf die Beine bringen für ein Leben in finanzieller Unabhängigkeit?
Julia Melchior kann sich vorstellen, „dass Meghan in ihren Beruf als Schauspielerin zurückgeht. Sie kann noch besser Geld verdienen als Schauspielerin, jetzt ist sie weltbekannt. Beide sind aktuell schon finanziell unabhängig. Und es gibt Themen, für die Harry steht: Er sagt ja, dass er seine humanitäre Arbeit fortführen möchte. Er ist zum Beispiel eine Galionsfigur für Kriegsversehrte oder „Mental Health“. Man darf hoffen, dass er das alles weiter macht.“ (sp/mg)