Schauspieler gestorben: Wie Elmar Wepper über den Tod dachte
Selbst im größten Erfolg blieb er nachdenklich und melancholisch. Elmar Wepper befasste sich für seine preisgekrönte Rolle in dem Kinohit „Kirschblüten – Hanami“ schon vor vielen Jahren intensiv mit dem Tod. „Ich glaube, dass das Sterben schwierig sein kann. Davor habe ich vielleicht Angst“, sagte er damals. „Vor dem Tod selbst fürchte ich nicht mich nicht.“ In den vergangenen Jahren wurde es zunehmend ruhiger um den Darsteller. Wie am Dienstag bekannt wurde, ist Wepper nun im Alter von 79 Jahren gestorben.
Dass Wepper einmal Schauspieler werden würde, lag in der Familie. Auf die Welt kam 16. April 1944 in Augsburg, seinen im Zweiten Weltkrieg verschollenen Vater lernte er nie kennen. Zu seiner Leitfigur wurde deshalb sein drei Jahre älterer Bruder Fritz, der schon als Kind mit der Schauspielerei begann.
Dem jüngerem Bruder verhalf Fritz Wepper zu ersten schauspielerischen Gehversuchen. Beide waren dann jahrzehntelang mit so vielen beliebten Filmen und Serien im Fernsehen präsent, dass es immer wieder zu Verwechslungen kam, über die Elmar Wepper nur milde schmunzeln konnte.
Als für eine Rolle von Fritz Wepper in dem 1957 veröffentlichten Film „Eine verrückte Familie“ ein jüngerer Bruder gesucht wurde, überredete er Elmar, bei dem Film mitzumachen. Eigentlich wollte Elmar Wepper dann nach dem Abitur Medizin studieren, doch er schwenkte um und verfolgte wie sein Bruder eine professionelle Schauspielerlaufbahn.
Enge Geschwister-Bande
Im Bayerischen Rundfunk beschrieb Elmar Wepper einmal, wie eng die Bande der Brüder immer geblieben waren – und wie bodenständig. Bis ins höhere Alter verabredeten sich beide regelmäßig zum Fliegenfischen an einem bayerischen Gewässer. Nach dem erfolgreichen Fang von Forellen setzten sie sich dann ans Ufer und räucherten die Fische.
Doch auch wenn Elmar Wepper seinem Bruder sogar in seiner ersten deutschlandweit erfolgreichen Fernsehserie „Der Kommissar“ mit Erik Ode als Assistent Erwin Klein nachfolgte, schwamm sich der jüngere Wepper mit seiner eigenen Karriere vom älteren Bruder frei.
Die „Polizeinspektion 1“ mit Uschi Glas und Walter Sedlmayer an der Seite schloss sich mit mehr als hundert Folgen nahtlos an den Erfolg von „Der Kommissar“ an. Es folgten Anfang der 80er Jahre „Unsere schönsten Jahre“, „Die Wiesingers“ und ab Ende der 80er Jahre wieder an der Seite von Uschi Glas die ZDF-Serie „Zwei Münchner in Hamburg“.
Der Hobbykoch lebte bis zuletzt in seinem Haus in Planegg bei München mit seiner Ehefrau Anita. Nach einem von ihm nach eigenen Worten sehr genossenen Leben als eingefleischter Junggeselle heiratete er 2004 das erste Mal, aus einer früheren Liaison hatte Wepper einen Sohn.
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Breite Anerkennung fand Wepper schließlich mit seiner Hauptrolle im Film „Kirschblüten – Hanami“ im Jahr 2008, für die er den Deutschen Filmpreis erhielt. Für das Filmdrama von Doris Dörrie spielte er den Rentner Rudi, der den Traum seiner verstorbenen Frau von einer Reise nach Japan nachholt.
Der kulturelle Umgang mit dem Tod in Asien brachte Wepper ins Grübeln. „Vielleicht neigen wir Menschen im Westen dazu, das Thema Sterben zu sehr wegzuschieben“, sagte er 2008 in einem Interview. Manche Menschen würden den Tod „verdrängen“. „Ich bin da anders. Ich möchte schon jetzt wissen, wo mein Grabstein einmal steht und wo ich beerdigt sein werde. Dann verliert der Tod auch seinen Schrecken“. (mp/dpa)