Hape Kerkeling: Wegen Homophobie musste er Berlin verlassen

Ob als Horst Schlämmer, Siegfried Schwäbli, Uschi Blum oder Königin Beatrix: Hape Kerkeling hat sich in den vergangenen 40 Jahren in die Herzen der Deutschen geulkt. Mit seinem Mann Dirk Henning lebte der 58-Jährige lange in Berlin, doch das Paar hat die Hauptstadt mittlerweile verlassen – offenbar nicht ganz freiwillig.

„Die Atmosphäre ist deutlich homophober geworden, und dementsprechend haben wir uns dafür entschieden, Berlin schweren Herzens zu verlassen und nach Köln zurückzugehen, was wir auch bisher nicht bereut haben“, sagte Hape Kerkeling am Donnerstagabend in der Sendung „Maybrit Illner“ im ZDF.

Hape Kerkeling: Diese Kultfigur hat heute ausgedient

Der 58 Jahre alte Komiker, Schauspieler und Buchautor sagte in der Talkrunde mit dem Thema „Freiheit nur für meine Meinung“ außerdem, es müsse möglich bleiben, dass ein heterosexueller Mann einen homosexuellen Mann spiele oder ein Mann eine Frau. „Das macht den Beruf eines Schauspielers aus.“

Kerkeling finde es auch problematisch, dass in Deutschland lebende Ausländer mittlerweile nur noch akzentlos dargestellt werden dürften, weil man sich sonst dem Vorwurf der Diskriminierung aussetze. „Das geht auf Kosten der Kunst“, sagte er. Bei all diesen Änderungen sollte man „gemächlichen Schrittes“ vorgehen und versuchen, möglichst viele Menschen mitzunehmen.

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Er vermute zudem, dass seine bekannteste Figur Horst Schlämmer heute nicht mehr akzeptiert würde. „Ob das heute noch so funktionieren würde als Horst Schlämmer, wage ich zu bezweifeln“, sagte Hape Kerkeling. „Ich glaube, den Leuten würde das Lachen im Halse stecken bleiben. Könnte man so nicht mehr bringen.“ Der Zeitungsreporter Schlämmer mit Überbiss und Schnappatmung ist für Kerkeling der „Prototyp weißer alter Mann“. (dpa/mp)