Trauer um Legende: Harry Belafonte ist tot
Trauer um eine Legende: Der US-Sänger, Schauspieler und Bürgerrechtsaktivist Harry Belafonte ist tot.
Der legendäre US-Sänger, Schauspieler und Entertainer Harry Belafonte ist tot. Er starb im Alter von 96 Jahren, wie die Agentur seines langjährigen Sprechers Ken Sunshine am Dienstag bestätigte. Zuvor hatte die „New York Times“ berichtet. Belafonte starb demnach am Dienstagmorgen in seinem New Yorker Zuhause an Herzversagen, mit seiner Frau Pamela an seiner Seite. Neben seiner Frau und vier Kindern hinterlässt Belafonte zwei Stiefkinder und acht Enkel.
Harry Belafonte ist tot: UN-Generalsekretär kondoliert
Zahlreiche Wegbegleiter und Fans trauerten öffentlich um Belafonte. „In Musik, Film und Theater hat er Millionen mit seinem unnachahmlichen Charme und Charisma berührt, aber darüber hinaus hat er sein Leben dem Kampf für Menschenrechte und gegen Ungerechtigkeit in all ihren Formen gewidmet“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. „In diesem Moment der Trauer, lasst uns ein Beispiel an ihm nehmen.“ Kulturstaatsministerin Claudia Roth kommentierte, die Welt habe mit Belafonte einen „legendären Künstler und Humanisten verloren“.
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Bernice King, Tochter von Martin Luther King Jr., erinnerte via Twitter daran, wie Belafonte ihre Familie einst unterstützte – und wie er gemeinsam mit ihrer Mutter um ihren Vater trauerte, nachdem dieser ermordet worden war. „Wir müssen Gott danken, dass wir Harry Belafonte 96 Jahre lang hatten“, sagte der Sänger John Legend. „Wenn man daran denkt, was es bedeutet, ein Künstler und ein Aktivist zu sein, dann hat er das komplett verkörpert.“ Belafonte sei ein „Wegbereiter und Held“ gewesen, schrieb Moderatorin Oprah Winfrey bei Instagram. Schauspielerin Mia Farrow kommentierte: „Ich vermisse dich jetzt schon, Harry.“
Harry Belafonte engagierte sich immer auch politisch
Belafonte wurde als Sänger von Liedern wie dem Calypso-Hit «Banana Boat Song» bekannt. Er spielte in mehr als 40 Filmen mit und engagierte sich immer auch politisch. An der Seite von Martin Luther King Jr. kämpfte er für schwarze Bürgerrechte in den USA, mit Nelson Mandela gegen die Apartheid in Südafrika und als Unicef-Botschafter für Kinder auf Haiti und im Sudan.
Belafonte gewann einen Ehrenoscar und zahlreiche andere Preise. Zum 90. Geburtstag benannte seine Heimatstadt New York sogar eine ganze Bibliothek in Harlem nach ihm. 1927 wurde Belafonte im Schwarzenviertel Harlem geboren, verbrachte aber einen großen Teil seiner Jugend in der jamaikanischen Heimat seiner Mutter.
Gerne wäre er der „erste schwarze Hamlet“ geworden, wie er einmal in einem Interview sagte. Stattdessen wurde es Hollywood mit Filmen wie „Bright Road“ (1953) und Otto Premingers „Carmen Jones“ (1954). Die Musik kam dazu und Belafonte, Sohn eines Schiffskochs aus Martinique und einer Hilfsarbeiterin aus Jamaika, wurde zum „Calypso-King“. (dpa)