Laut Schauspiel-Star Jella Haase war der Baldwin-Schuss in der Filmbranche ein Riesen-Thema. (Archivbild)
  • Laut Schauspiel-Star Jella Haase war der Baldwin-Schuss in der Filmbranche ein Riesen-Thema. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Carsten Koall

Jella Haase sagt: Alec Baldwins tödlicher Schuss Riesenthema an allen Filmsets

Die deutsche Schauspielerin Jella Haase, Star der schießwütigen Netflix-Serie „Kleo“, hat der tödliche Schuss von Hollywoodstar Alec Baldwin bei Dreharbeiten offenbar tief betroffen gemacht.

„Es gibt auf der ganzen Welt kein Filmset, an dem Alec Baldwins Todesschuss nicht besprochen wurde“, sagte Haase der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Als die Nachricht rauskam, haben wir bei ,Kleo‘ den ganzen Tag gekämpft, eine sehr schwierige Kampfszene. Und auf einmal waren wir hoch sensibilisiert.“

Sicherheitskonzept nach Baldwin-Schuss sofort angepasst

Beim Dreh der Serie „Kleo“, deren zweite Staffel seit Donnerstag online ist, seien noch am selben Tag die Sicherheitsroutinen angepasst worden, sagte Haase, die in „Kleo“ eine knallharte ehemalige DDR-Auftragskillerin spielt. „Damals haben wir uns sofort auf klare Regeln eingeschworen: Wir müssen unsere Grenzen benennen. Wir müssen es sagen, wenn wir erschöpft sind. Wir dürfen gerade bei Kampfszenen nichts überstrapazieren.“

Alec Baldwin kurz nach dem tödlichen Schuss auf Kamerafrau Hutchins. picture alliance/dpa/Santa Fe New Mexican/AP | Jim Weber
Alec Baldwin Schuss Halyna Hutchins
Alec Baldwin kurz nach dem tödlichen Schuss auf Kamerafrau Hutchins

Keiner habe begreifen können, wie so ein Fehler wie am Set von Baldwins Film „Rust“ überhaupt passieren könne. „Es gibt Waffenmeister, die auf die Sicherheit achten. Es darf überhaupt keine scharfe Munition am Set sein“, sagte Haase. „In jedem einzelnen Fall, in dem man mir eine Waffe reicht, wird mir minutiös vorgeführt, dass sie nicht geladen ist. Es ist unglaublich, dass das passieren konnte.“

Über Gewalt in Filmen und Serien denkt Haase auch grundsätzlich nach: Wenn man das spiele, frage man sich schon, ob das eigentlich in Ordnung ist. „Und warum so eine Figur einem eigentlich so eine große Freude bereitet. Ich glaube, das liegt gerade an der Überhöhung. Durch die Übertreibung bekommt die Gewalt etwas Abstraktes.“

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Gegen Alec Baldwin war Mitte Juli überraschend ein Prozess wegen fahrlässiger Tötung eingestellt worden. 2021 hatte sich am Filmset des Westerns „Rust“ ein tödlicher Schuss auf eine Kamerafrau gelöst, nachdem Baldwin bei Proben einen Revolver gezückt hatte, wie vom Regisseur verlangt. Doch statt harmloser Platzpatronen löste sich scharfe Munition. Eine Kugel traf die Kamerafrau Halyna Hutchins. Die 42-Jährige starb an den Verletzungen. (dpa/mp)

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