Sie bezeichnete sich als „Hitler-Transe“: RTL schmeißt Kandidatin aus Dschungelshow
Köln –
Tausch in allerletzter Sekunde! Nur vier Tage vor dem Start der RTL-„Dschungelshow“ hat der Sender einen Kandidaten-Wechsel angekündigt: Statt Draqueen Nina Queer sei nun Dating-Show-Kandidat Sam Dylan in der Dschungelcamp-Ersatz-Show dabei. Grund: Queer hatte sich in einem früheren Interview als „Hitler-Transe“ bezeichnet.
Den Tausch teilte RTL am Montagabend mit. „Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen und unserer Haltung, jegliche Form von Antisemitismus, Rassismus sowie Diskriminierung klar zu verurteilen, können und wollen wir jemanden, der sich selbst „Hitler-Transe“ nennt, keine Plattform in einer Unterhaltungssendung bieten“, wurde RTL-Geschäftsführer Jörg Graf in einer Mitteilung zitiert.
RTL: „Wollen Nina Queer keine Bühne bieten“
„Wir erkennen Nina Queer als Künstlerin an, aber wer öffentlich solche Begrifflichkeiten wählt, ob als bloße Provokation gedacht oder nicht, dem wollen wir konsequenterweise keine Bühne bieten.“
Doch was war da los? Der „Tagesspiegel“ hatte bereits im Juni 2020 über die Berliner Dragqueen und Entertainerin geschrieben, sie wolle es nicht hinnehmen, wenn Schwule in Kreuzberg von Arabern angegriffen würden. Es interessiere sie wenig, wenn jemand nicht ertragen könne, wie sie dagegen vorgehe, hieß es damals.
Nina Queer: Bereits 2017 gab’s Rassismus-Vorwürfe gegen sie
Wörtlich sagte sie: „Dann bin ich eben die erste Hitler-Transe, die es gibt, dann nehme ich das so hin.“ Nach Äußerungen im Zusammenhang mit einem homophoben Angriff in Kreuzberg hatte sich Nina Queer zuvor bereits 2017 Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt gesehen. Später distanzierte sie sich nach RTL-Angaben von diesen.
Die Äußerung im „Tagesspiegel“-Interview nannte RTL nun als Grund für den Wechsel bei „Ich bin ein Star – Die große Dschungelshow“.
Für Queer wird der 29-jährige Sam Dylan in der Show teilnehmen. Und der hat bereits Reality-TV-Erfahrung: 2019 war Dylan Kandidat bei der Dating-Show „Prince Charming“.
Wegen Corona: Show war weder in Australien noch in Wales möglich
Die „Dschungelshow“, die bei Köln aufgezeichnet wird, startet an diesem Freitag, 15. Januar. RTL hatte das Format angekündigt, nachdem sich eine normale Ausgabe der beliebten Show wegen der Corona-Pandemie weder in Australien noch an einem möglichen Ausweich-Quartier in Wales hatte umsetzen lassen.
Die Idee: Die Siegerin oder der Sieger löst ein „Goldenes Ticket“ und bekommt damit einen Platz im „Dschungelcamp“ 2022.
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Der Austausch von Queer kommt nur kurz nach einem anderen einem harten Schnitt beim RTL-Formar „DSDS“. Ursprünglich war bei der Castingshow auch Sänger Michael Wendler Juror. Szenen mit ihm wurden jedoch herausgeschnitten oder digital verpixelt, nachdem Wendler Deutschland wegen der Anti-Corona-Maßnahmen bei Telegram als „KZ“ bezeichnet hatte. (alp/dpa)