Starauflauf und ein emotionaler Charles: So lief die Mega-Sause für die Queen
Hoch liebe „Lisbeth“! Tagelang feierten die Brit:innen ihre Jahrhundert-Königin, Highlight am Ende des Thronjubiläum-Spektakels war eine zweieinhalbstündige Mega-Sause vor dem Buckingham-Palast – bei dem sich die Stars die Klinke in die Hand gaben, um die 96-jährige Regentin hochleben zu lassen.
Auch der 73-jährige Prinz Charles wurde zum Ende hin sentimental, richtete sich in seiner Rede auf der Bühne an seine betagte Mutter: „Eure Majestät, Mami.“ Im Namen des ganzen Landes, ja der Welt, dankt ihr ältester Sohn Königin Elizabeth II. für ihre Regentschaft.
Es ist der emotionale Höhepunkt der riesigen Party direkt vor dem Buckingham-Palast, der an Stars, Farbenpracht und Technik so gut wie alles auffährt, was möglich ist. Das Vereinigte Königreich, so der Eindruck, liegt seiner Königin nicht nur zu Füßen. Es ergibt sich ihr in einem nie da gewesenen Rausch an Bildern und Botschaften.
Queen zeigt sich in Video mit Paddington Bär
Kaum möglich, einen Höhepunkt herauszugreifen. Die „Platin-Party am Palast“, von der BBC organisiert, gerät zu einem Ausnahmezustand für die Sinne. Zum Auftakt schaut sogar die Queen vorbei, wenn auch nur von der Leinwand. In einem gut zweiminütigen Clip trifft die 96-Jährige auf die beliebte Kinderbuchfigur Paddington. „Tee?“, fragt die Monarchin – und der tapsige Bär trinkt ohne Umschweife direkt aus der Kanne.
Um seinen Lapsus wieder gut zu machen, bietet Paddington ein Marmeladenbrot an, das er als Notration stets im Hut trägt. Doch die Queen lehnt ab, öffnet ihre Handtasche – und zieht selbst ein Brot hervor. „Ich hebe meins hier auf“, sagt sie und lächelt.
Die Szene toppt selbst den Einspieler zur Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 2012, als es so wirkte, als springe die Königin mit James-Bond-Darsteller Daniel Craig mit einem Fallschirm ab. Und in sagenhaftem Tempo geht es weiter. Auf mehreren Bühnen treten im Fünf-Minuten-Takt Musikstars auf, Innehalten ist nicht.
Als erstes ist die Rockband Queen mit Sänger Adam Lambert an der Reihe, Gitarrist Brian May steht stilecht vor dem Denkmal für Queen Victoria. Zeit zum Luftholen? Fehlanzeige, so schnell wechseln Sänger und Bühnen. Manchmal wirkt es, als seien die 22 000 Zuschauer noch benommen von einem Auftritt, da beginnt schon der nächste.
Rod Stewart singt „Sweet Caroline“ für Queen Elizabeth II.
An die 40 Mitglieder der Royal Family – aber nicht Queen-Enkel Prinz Harry und Ehefrau Herzogin Meghan – verfolgen das Spektakel aus der Royal Box. In der ersten Reihe schwenken Harrys Bruder Prinz William, dessen Gattin Herzogin Kate und ihre beiden älteren Kinder Prinz George und Prinzessin Charlotte britische Fahnen, beim Gassenhauer „Sweet Caroline“, vorgetragen von Rod Stewart, singen sie mit.
Auf der Bühne stehen sie auch: Zunächst William, der einen emotionalen Appell für den Umweltschutz hält. Und fast zum Schluss dann Charles. „Im Namen von uns allen möchte ich Eurem lebenslangen selbstlosen Dienst meinen eigenen Tribut zollen“, gelobt der Thronfolger und vergisst auch „meinen Papa“ nicht, den 2021 gestorbenen Queen-Gemahl Prinz Philip.
Dazwischen: Video-Botschaften von einigen der bekanntesten Briten, den Schauspielerinnen Julie Andrews und Judi Dench, Beatle Paul McCartney, Fußballer David Beckham und Olympiasieger Mo Farah. „70 Jahre als unsere Regentin“, schwärmt Popstar Elton John.
Thronjubiläum: Queen zeigt sich per Video-Botschaft
Seit dem 6. Februar 1952 ist Elizabeth Königin, so lange wie keine Monarchin und kein Monarch zuvor. Immer wieder ist aus den Lautsprechern die Stimme der Queen zu hören, etwa ihr Versprechen, bis ans Lebensende ihrem Volk zu dienen. Anwesend ist die Jubilarin zwar nur auf der Leinwand.
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Die 96-Jährige, die zuletzt öfter wegen Mobilitätsproblemen Termine absagte, erholt sich noch vom Auftakt der insgesamt viertägigen Feiern. Doch jedes Mal, wenn ihr Name fällt, jubeln die Massen. Kaum gibt es noch Britinnen oder Briten, die sich an ein anderes Staatsoberhaupt erinnern können. „Wir sind alle Elizabethaner“, verkündet der Schauspieler Stephen Fry.