Karin Hanczewski
  • „Tatort“-Star Karin Hanczewski
  • Foto: imago images / Future Image

„Tatort“-Star: „Mir werden nur lesbische Rollen angeboten“

So war das nun auch nicht gemeint! Seitdem sich Schauspielerin Karin Hanczewski im Zuge der Initiave „act out“ als lesbisch outete, sind die Rollen, die ihr angeboten werden, eindeutig einseitig.

Im Februar haben sich 185 Menschen aus der Film- und Theaterbranche öffentlich geoutet: als lesbisch, schwul, bi, queer, nicht-binär und transsexuell. Eine der Initiatorinnen der Initiative #actout ist Karin Hanczewski, bekannt als Dresdner „Tatort“-Kommissarin. Ihr und den anderen geht es um mehr Vielfalt und Diversität im deutschen TV und im Theater.

Schauspielerin fühlt sich missverstanden

Im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ hat die Schauspielerin jetzt erklärt, dass sie sich durch das Outing befreit fühlt, „auch auf einer persönlichen Ebene“. Allerdings haben da einige in der Branche offenbar auch was ganz falsch interpretiert, erzählt sie: „Ich habe das Gefühl, dass etwas missverstanden wurde. Die Rollen, die ich seit #actout angeboten bekomme, sind allesamt lesbisch“, so die 39-Jährige. „Damit habe ich keine Schwierigkeiten, ich kann diese Figuren sehr gerne erzählen, wenn sie für mich interessant sind.“

Aber verständlicherweise will sie nicht ausschließlich nur noch Lesben verkörpern: „Das geht vorbei an dem, was wir gesagt haben“, erklärt sie der Zeitung. „ Wir sind Schauspieler:innen, wir müssen nicht sein, was wir spielen, wir tun so, als wären wir es. Das ist unser Beruf“, so die gebürtige Berlinerin.

Das könnte Sie auch interessieren: Paris Hilton: „Ich wurde gewürgt und geschlagen“

„Dass ich jetzt nur noch lesbische Rollen angeboten bekomme, ist ein Missverständnis dessen, was wir tatsächlich gesagt haben: nämlich, genau diese Grenzen zu sprengen. Ich will nicht in Schubladen gedacht werden. Mein Beruf ist das Gegenteil.“

Sie glaubt allerdings nicht, dass böse Absicht hinter den einseitigen Angeboten steckt: „Es gibt eine Verwirrtheit und Vorsicht, etwas falsch zu machen“, sagt sie. „Die Verantwortlichen wollen, so scheint es mir, alles richtig machen, wenn sie die Rolle eines Schwulen oder einer Lesbe jetzt homosexuellen Schauspieler:innen geben.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp