Von wegen Männerdomäne: Das sind die neuen Queens des Gangsta-Raps
Luzern/Berlin –
Echten Gangster-Rap können nur Männer? Von wegen! Die Rapperinnen Loredana und Juju beweisen gerade: Harte Zeilen und Gangster-Attitüde gehen auch in weiblich, beide Künstlerinnen schwimmen derzeit auf der Erfolgswelle. Doch Schweizerin Loredana könnte nun ein düsteres Kapitel aus ihrer Vergangenheit einholen.
Beide schmeißen in ihren Texten mit Schimpfwörtern um sich, beide machen auf „harte Mädchen“ und posieren mit dicken Autos – typische Stilmerkmale des Genres. Und bei den beiden Damen funktioniert die klassische Gangsta-Rap-Schiene extrem gut – wie auch bei vielen ihrer männlichen Kollegen.
Loredana wurde 2018 mit ihrem Song „Sonnebrille“ über Nacht berühmt
Loredana wird bereits als „Gangsta-Rap-Sensation“ gefeiert, ihr Song „Sonnenbrille“ schlug 2018 wie eine Bombe in der Deutsch-Rap-Szene ein. Und auch Berlinerin Juju schaffte erst als Teil des Berliner Rap-Duos SXTN, später Solo, den Aufstieg an die Charts-Spitze. Im vergangene Jahr bewies sie, dass sie neben Pöbeln auch die sanfte Tour beherrscht: Mit der Rap-Ballade „Vermissen“ und Duettpartner Henning May von der Gruppe „AnnenMayKantereit“ hatte sie ihren ersten Nummer-eins-Hit als Solokünstlerin.
Auf die Männerdomäne Gangsta-Rap angesprochen, sagte Kollegin Loredana kürzlich in einem Interview mit der Schweizer „Weltwoche“, sie habe „den Typen“ zeigen wollen, was sie drauf habe.: „Ich will die Rap-Krone, die männliche. Meine Ansage lautet: Ey, was diese Typen können, kann ich besser, und das als Frau!“
Rapperin Loredana hat mit Betrugsvorwürfen zu kämpfen
Doch das Image der 24-jährigen Tochter eines Einwanderers aus dem Kosovo könnte bald Risse bekommen: Loredana hat aktuell mit Betrugsvorwürfen zu kämpfen. Angeklagt, wie Loredana selbst sagt, ist sie aber nicht, noch laufen nur Ermittlungen. Das bestätigte auch die zuständige Staatsanwaltschaft in Luzern.
Eine Schweizer Kellnerin hat Klage eingereicht und Medien berichtet, dass Loredana samt Familie sie um jede Menge Geld gebracht habe. So soll die Kellnerin mit einem Mann Kontakt im Internet gehabt haben, der angeblich plötzlich Geld für seine kranke Mutter brauchte.
Rapperin Loredana: „Meine Weste ist weiß, übelst blank“
Sie lieh ihm Hunderttausende Franken. Doch statt Rückzahlung gab es Vertröstungen. Dann soll sich eine angebliche „Anwältin“ bei der Kellnerin gemeldet haben, um zu helfen – und zu kassieren. Diese Anwältin soll Loredana, der Mann aus dem Internet ihr Bruder gewesen sein.
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Die Rapperin sagte dazu, dass die Kellnerin „nicht gezwungen, bedroht, und auch nicht betrogen wurde.“ Sie räumt aber ein, dass Familienmitglieder seit 2016 mit der Frau zu tun hatten. Aber: In der „Weltwoche“ gab sie sich wenig reumütig. Stattdessen beteuerte sie: „Meine Weste ist weiß, übelst blank.“ (alp/dpa)