Wenn Mama vor Lust zergeht: Der Hype um die neue Sex-Serie
Ob „Fifty Shades of Grey“ oder „365 Days“ – Streaming-Chefs wissen: Sex sells! Kein Wunder also, dass auch die neue Netflix-Serie „Sex/Life“ alle Rekorde bricht. Dieses Mal versucht der Streaming-Riese das Thema Mutterschaft einzubauen – doch richtig gelungen ist das nicht. Finden auch Promi-Mütter, die die Serie in einer begleitenden YouTube-Show kommentieren.
Hier ein Quickie auf der Küchentheke, da eine Sex-Session im Dach-Pool: In „Sex/Life“ geht es ständig zur Sache. Protagonistin Billie ist mit ihrem wohlhabenden Ehemann und den beiden kleinen Kindern in die Vorstadt gezogen. Während der Gatte arbeitet und die Nanny auf die Kinder aufpasst, sitzt sie am Küchentisch und schwelgt in Erinnerungen. Denn vor Ehe, Haus und Kind war sie eine ganz Wilde, die jede Gelegenheit zum Beischlaf nutzte. Vor allem ihr Ex, ein impulsiver Zwei-Meter-Adonis, und das gemeinsame, hemmungsloses Sexleben spuken ihr im Kopf herum.
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Mit ihrem Ehemann dagegen ist es im Bett nicht so wild. Ob ausbleibende Erektionen oder auslaufende Still-Brüste: Es funktioniert einfach nicht. Auch das Thema Mom-Shaming wird angerissen – jedoch recht oberflächlich. Und auch sonst wirkt bei Billie alles recht glatt: Das Kind ist noch in der Wiege, da ist ihr Körper schon wieder in Top-Form. Und natürlich ist auch die Nanny immer zur Stelle. Hat mit der Realität also alles nicht wirklich viel zu tun.
Unauthentisch! Promi-Mütter kritisieren „Sex/Life“
Das finden auch Promi-Mütter, die mit Moderatorin Natascha Ochsenknecht in der Talkshow zur Serie auf YouTube diskutieren. „Ich habe 32 Kilo zugenommen und dachte, das wären das Baby und Wasser. Aber es war halt einfach nur Fett“, erzählt etwa Moderatorin Evelyn Weigert. Auch Podcasterin Leila Lowfire sagt ungeschönt: „Ich hatte einen Scheidenriss bis zur Klitoris und konnte erst neun Monate nach der Geburt wieder Sex haben.“ Und das auch nur mit Gleitgel und Schmerzen, so Lowfire.
Abgesehen von den körperlichen Problemen gebe es aber auch psychisch, berichten die Mütter – etwa die Herausforderung, sich mit einem veränderten Körper anfreunden zu müssen. Lowfire: „Ich fühlte mich null sexy, hatte aber riesige Hupen.“
Platt, oberflächlich, unauthentisch: Die Kritik an „Sex/Life“ ist – ähnlich wie bereits bei „Fifty Shades of Grey“ – zwar groß. Die Aufrufzahlen aber auch. (alp)