Rapper und Agenturbesitzer das Bo, mit Hut in einem Scheinwerferkegel
  • Vom Enfant terrible zum Dandy des deutschen HipHop: Rapper und Agenturbesitzer Das Bo
  • Foto: Timmo Schreiber

Hamburger Rapper: „Wer TV guckt, hat die Kontrolle über sein Leben abgegeben“

Das Bo gehört seit mehreren Jahrzehnten zu Hamburgs HipHop-Elite. Das Multitalent ist mittlerweile Inhaber einer Kreativagentur und hat der MOPO Auskunft zu acht Thesen bzw. Fragen gegeben.

1. Einen Tag Bürgermeister von Hamburg – meine erste Amtshandlung: Ganz klar die Freigabe von Budget für Kunst und Kultur. Sowohl für Struktur, Raum und Nachwuchsförderung. Hamburg ist sehr schlecht darin zu verstehen, dass die Subkulturen aller Arten ebenso oder sogar noch mehr die Stadt prägen und interessant machen. Prestigebauten und Musicals vergessen die Menschen IN der Stadt. 

2. Mein liebstes Hamburg-Klischee – und was dran ist: „Das Venedig des Nordens.“ – Stimmt so nicht, denn Hamburg hat die meisten Brücken der Welt und das ist auch der Grund, warum die Hamburger:innen so gut rüberkommen. Hat jemand New York gesagt?

3. Der schönste Stadtteil Hamburgs: St. Pauli, Schanze, Karoviertel. Das Herz der Stadt und ein wunderbar diverser und kreativer Raum mit tollen Menschen, die ein Feeling fürs Gefühl haben. Altona und Ottensen auch stark. 

4. Drei Dinge, die mich glücklich machen: Erstens meine Agentur „gutistgut.“, weil wir mit unseren Veranstaltungen als Knotenpunkt für Kunst und Kultur fungieren und dadurch mit wundervollen Menschen zusammenkommen, die sich kreativ ausdrücken und die Gemeinschaft fördern. Zweitens in Hamburg geboren worden zu sein, weil Tor zur Welt und andersherum. Und drittens atmen. 

Schlimmster Absturz im „Uebel & Gefährlich“

5. Darüber musste ich zuletzt richtig lachen: Über einige der Textzeilen aus meinen aktuellen Releasen der „REST OF Reihe“, da die Songs aus den Jahren 2004 bis 2012 stammen und ich mit meinem eigenen Ich von vor 20 Jahren konfrontiert war. Interessanter, sympathisch stranger Typ. 

6. Dieser Charakterzug nervt mich an mir selbst: Es nervt nicht mehr so wie früher, weil ich mich mittlerweile damit arrangiert habe und meine Dämonen umarme, anstatt sie zu bekämpfen. Aber mein ADS-Gegrübel über alles und nichts. Einfach machen ist das Motto. Oder …? JA!!!

7. Diese TV-Sendung schaue ich gerne und schäme mich (ein bisschen) dafür: Wer TV guckt, hat die Kontrolle über sein Leben abgegeben.

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8. In diesem Laden hatte ich meinen schlimmsten Absturz: Im „Uebel & Gefährlich“ bei einer Adana-Twins-Releaseparty. Ich hatte eine Woche gefastet und dann zwei bis drei Gin Tonic getrunken und einmal das Falsche geraucht. Den Abend habe ich auf der Toilette verbracht, bin aber sehr fürsorglich umsorgt worden. An die anderen kann ich mich nicht erinnern.

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