„Promis unter Palmen“: Eva Benetatou: „Es wurden Grenzen überschritten“
Das TV-Format „Promis unter Palmen“ wird scharf kritisiert – hat der Sender Sat 1. eine Grenze überschritten und mit der Glorifizierung von Mobbing die Quote nach oben getrieben? Die MOPO sprach mit Teilnehmerin und TV-Sternchen Eva Benetatou (27), beste Freundin des Fernseh-Opfers Claudia Obert. „Es war eine sehr krasse Situation“, sagt sie.
Waren die anfänglichen und zu erwartenden Streitereien zwischen Obert und TV-WG-Mitbewohnerin Désirée Nick noch amüsant, war das, was danach folgte, selbst für hartgesottene Trash-Liebhaber schwer zu verdauen.
TV-Sternchen Eva Benetatou: „Es wurden Grenzen überschritten“
Claudia Obert, Boutique-Besitzerin in Hamburg, wurde für einige wenige in der Gruppe – vorrangig Show-Sieger Bastian Yotta, „Bachelor“-Girl Carina Spack und Matthias Mangiapane („Hot oder Schrott“) – zum Hass-Symbol. In einer Folge, die mittlerweile von Sat 1. aus der Mediathek genommen wurde, wird Obert vom Schlafen abgehalten, hinterrücks und ganz offensichtlich beleidigt. Das Resultat: Obert packte ihre Sachen und ging.
„Es wurden definitiv Grenzen überschritten. Vielen war das zum damaligen Zeitpunkt nicht bewusst, aber Claudia steht darüber“, sagt Benetatou, Ex-Flugbegleiterin aus Düsseldorf, die schon bei „Der Bachelor“ und im „Promi Big Brother“-Haus war. „Sie wird nie privat mit diesen Menschen zu tun haben.“ Das Mobber-Trio, das in den sozialen Medien scharf kritisiert wurde und noch immer wird, hätte sich laut Benetatou bei Obert mehrmals entschuldigt.
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„Ich hätte sie gerne weiter im Haus unterstützt“, sagt die 27-Jährige, die als Zweite das Haus in Thailand verlassen musste. „Ich musste weinen bei ein, zwei Sprüchen. Claudia so zu sehen, das tat mir sehr weh.“
Mit Mobbing kennt sich Benetatou aus – als Opfer. „In der Schule, aber auch gerade nach ‚Der Bachelor‘. Zu Beginn ging mir das sehr nah, man wollte sich immer rechtfertigen. Manchmal kamen auch Tränen.“
Sie bekam Nachrichten wie „Geh dich begraben“ oder „Ich bringe dich um“. Viele wüssten nicht, dass solche Nachrichten junge Mädchen dazu bewegen könnten, Selbstmord zu begehen, sagt sie.
Mittlerweile käme sie mit der Situation klar. Auch weil ihr Verlobter Chris, der ihr im Fernsehen einen Antrag gemacht hatte, immer für sie da ist. Wegen Corona mussten sie ihre Hochzeitspläne auf nächstes Jahr verschieben. Trauen wollen sie sich in Benetatous Heimat Griechenland, „in der Kirche, wo auch schon meine Großeltern geheiratet haben“.
Benetatou: „Schill ist ein Gentleman, ein Monsieur“
Neben aller Kritik zieht sie auch Positives aus der Erfahrung „Promis unter Palmen“; der Ort, die Leute, das Format. Vergessen wird sie einen Kandidaten sicherlich nicht – Hamburgs Ex-Innensenator und „Richter Gnadenlos“ Ronald Schill, der mit seinen Avancen gegenüber sämtlichen Teilnehmerinnen nicht nur für Fremdschämen sorgte, sondern sich in den Augen vieler auch übergriffig verhielt.
„Er war ein Gentleman, ein Monsieur, der einer Dame die Türe öffnet und die Hand küsst“, sagt Benetatou, und lächelt. „Er war sehr freundlich und weiß, wie man einer Frau ein tolles Gefühl bereiten kann.“ Ob er ihr zu nahe getreten ist? „Es gab ein, zwei Situationen, wo ich ihn zur Kenntnis geben musste: ‚Hey, ich will das nicht‘. Aber er hat mich nie angefasst oder sexuell belästigt.“