• Rotes Hemd, blaue Latzhose, dazu Vollbart und ein großer Hut – doch der Mann auf der Bühne war alles andere als ein verschrobener Farmer vom Lande: Der britische Comedian Sacha Baron Cohen (48) sorgte mit seinem Auftritt bei einer Veranstaltung der paramilitärischen, ultrarechten „Washington State Three Percenters" erst für Begeisterung – dann ...

Schräger Auftritt: „Borat“ veräppelt Ultrarechte – und die merken es nicht mal

Olympia –

Rotes Hemd, blaue Latzhose, dazu Vollbart und ein großer Hut – doch der Mann auf der Bühne war alles andere als ein verschrobener Farmer vom Lande: Der britische Comedian Sacha Baron Cohen (48) sorgte mit seinem Auftritt bei einer Veranstaltung der paramilitärischen, ultrarechten „Washington State Three Percenters“ erst für Begeisterung – dann Empörung. 

In der letzten Zeit war es etwas ruhiger um den „Borat“-Star, doch am Samstag meldete er sich zurück – und das mit einem Knall: Bei seinem Inkognito-Auftritt auf dem Event der Ultrarechten in Olympia (US-Bundesstaat Washington) stimmte er auf der Bühne einen rassistischen Song im Stil von Country-Musik an. Die Menge sang begeistert mit.

Was allerdings keiner wusste: Wer unter der Verkleidung steckt. Und dass das Ganze eine Veräppelung ist.

Olympia: „Borat“-Star schleicht sich auf ultrarechtes Event und führt Teilnehmer vor

Cohans Song richtete sich gegen alles, gegen das auch US-Präsident Donald Trump stets wettert: Ex-Präsident Barack Obama, China, Maßnahmen gegen das Coronavirus – alles ins Extrem überspitzt.

Den Teilnehmern der Veranstaltung fiel die offensichtliche, satirische Übertreibung aber überhaupt nicht auf, sie wähnten sich unter ihresgleichen. So sangen sie die Antwort auf Cohens Frage, was mit Journalisten und politischen Gegnern zu machen sei, laut mit: „Chop em up like Saudis do“ (dt. „Zerschneid‘ sie wie’s die Saudis machen“) – eine Anspielung auf den Mord an dem saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi.

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Doch nicht nur mit diesen Zeilen konnte der Comedian die Menge begeistern, auch der Vorschlag, Barack Obama mit dem Corona-Virus zu infizieren, fand Anklang: „Obama what we’re gonna do? Inject him with the Wuhan flu“ (dt. „Was machen wir mit Obama? Ihm das Wuhan-Virus spritzen“) sang der „Borat“-Star von den Zuhörern begleitet. „Wuhan flu“ bezieht sich auf Donald Trumps rassistische Bezeichnung des Coronavirus basierend auf seiner mutmaßlichen Herkunft.

Ebenfalls in Cohens Repertoire: „USA is the best, we don’t need no Covid test“, zu Deutsch: „Die USA sind am besten, wir brauchen keinen Covid-Test“. 

Sacha Baron Cohen sing rassistischen Song auf extrem-rechter Veranstaltung

Die Veranstaltung der Ultrarechten mit dem Namen „March For Our Rights 3″ gilt als Antwort auf den vor zwei Jahren von Schülern organisierten „March for our Lives“ nach dem Amoklauf an der Parkland High School in Florida. 

Laut des Branchen-Dienstes „Deadline“ war Cohen die nicht ungefährliche Situation mitten unter lauter Ultrarechten bewusst, er habe daher auch Bodyguards zu seinem Auftritt mitgebracht.

Unklar ist, was hinter der Aktion steckt. Bei den Veranstaltern und Teilnehmern war die Wut zumindest riesig, nachdem ihnen im Nachhinein klar wurde, wer hinter der Maskierung steckte. (vd)

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